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Wenn dem Elektrolaster der Schnaufer ausgeht

Eine Sonderstellung bei der Automobilisierung nach dem Krieg nahmen die Elektrolastwagen ein, produziert wurden sie beispielsweise bei der Maschinenfabrik Esslingen. Die Nutzlast betrug 2,5 Tonnen, allerdings war ihre Reichweite - wie heute noch - begrenzt. Die Kirchheimer Firma Helfferich, damals in der Nähe des Südbahnhofs beheimatet, besaß solch einen Lkw. Das Modell 3001 wurde im Stadtverkehr eingesetzt und leistete dabei gute Dienste. Allerdings war einmal pro Woche eine Fahrt nach Stuttgart nötig. „Auf dem Heimweg ging dem Lkw nach dem Freitagshof immer der Schnaufer aus.

Nach drei bis vier Stunden hatten sich die Batterien so weit erholt, dass sie den Aufstieg bis zum Hohenreisach vollends schafften. Die Abfahrt auf der Plochinger Steige und die Fahrt durch die Stadt liefen von alleine“, weiß Erb vom damaligen Elektromeister der Firma, Fritz Maier. Nachts wurden die Batterien in der Firma mit Eigenstrom wieder aufgeladen, der im eigenen Turbinenhaus am Wehrkanal mit einer Turbine und zwei Generatoren erzeugt wurde. Und was hat der Fahrer in der drei bis vier Stunden dauernden Pause beim Freitagshof gemacht? „Bei schönem Wetter legte er sich ins Gras oder las im Fahrerhaus ein Buch, wenn es regnete“, sagte Günther Erb - was für Zeiten. ih