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Wenn dem Traktor der Saft ausgeht. . .

Zum Artikel „Daimler: Ausstieg aus Verbrennern bis 2030“ vom 23. Juli

Voll-elektrische Zukunft!? Da bleiben Fragen wie: Was wäre etwa, wenn. . . bei einer Flutkatastrophe wie derzeit bei einem zukünftig elektrisch betriebenen Bulldozer, Mülllaster oder Bundeswehr-Bergepanzer während des Einsatzes der Akku leer ist und das manövrierunfähige Fahrzeug die einzige Zufahrt blockiert? Wie und wo werden vor Ort - bei einem zerstörten Stromnetz - die Akkus Hunderter solcher „Großkaliber“ aufgeladen? Wie lange dauert das und für wie lange reicht die Ladung dann? Was macht ein Landwirt, wenn dem Traktor oder Mähdrescher der „Saft“ ausgeht? Wie viele Ladesäulen wären allein für die Landwirtschaft nötig? Wie käme der Strom „aufs Feld“ (Netzausbau)?

Ohne Hersteller großer, leistungsstarker Dieselmotoren für Groß- oder Schwerfahrzeuge läuft auch künftig die Wirtschaft nicht. Bleiben die beiden weltgrößten Schwer-Lkw-Hersteller Volkswagen (Marken Triton, Scania und MAN) und Daimler (Marken Mercedes-Benz, Freightliner, Peterbilt, Western Star, Fuso . . . übrig? Kaum. Diesen (Welt-)Markt darf man doch nicht ausklammern. Von den Konzernen wie auch den Entscheidern in der Politik hört man hierzu . . . nichts; keine Idee, kein Plan (Industriepolitik); aber immer von „Verantwortungsübernahme“ reden - und dass genügend Geld da sei; wessen Geld?

Kann das Tankstellennetz für eine „Zweitnutzung“ verwendet werden (Brennstoffzelle/Wasserstoff)? Hoheitliche Aufgaben können von Polizei und Militär nicht ausschließlich „elektrisch“ wahrgenommen werden (blöd wäre zum Beispiel, wenn der Leopard II nicht mehr schießen könnte, weil „der Strom aus ist“). Auch Rotes Kreuz und THW kämen allein mit E-Autos und E-Geräten, zum Beispiel für Trinkwasseraufbereitung, nicht aus. Parallele Energie-Alternativen sind unverzichtbar. Denken hilft - weiß man.

Dieter Thalheim, Kirchheim