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Wenn zwei Kulturen aufeinandertreffen

Für Huda Almohamad war es anfangs nicht leicht, mit den kulturellen Unterschieden klarzukommen.

Nach dem Ramadan ist es üblich, dass man das Essen mit den Nachbarn teilt, erzählt die Syrerin. Als das Fest des Fastenbrechens anstand, bereitete Huda Almohamads Mutter eine Platte mit arabischen Spezialitäten für die Nachbarn vor. „Ich sagte zur ihr: Mama, das feiern die Menschen hier nicht“, erzählt sie. In Syrien kommt bei diesem Fest das Dorf zusammen, und man feiert gemeinsam. Dass es so etwas in deutschen Nachbarschaften nur selten gibt, war für die Syrerin neu.

Männer, die Kinderwägen schieben, das war für Huda Almohamad ein ungewohnter Anblick. „Das machen bei uns nur die Frauen“, sagt sie. Inzwischen ist es für sie normal.

Respekt gegenüber älteren Menschen lernen die Kinder in Syrien schon von klein auf. Als die 23-Jährige das erste Mal in Deutschland mit dem Bus fuhr, war kein Sitzplatz mehr frei. „Eine ältere Frau stieg ein und niemand ist aufgestanden. Das hat mich geschockt“, erzählt Huda Almohamad.

Dass auf ein „Hallo“ nicht immer ein „Hallo“ zurückkommt - daran musste sich die 23-Jährige erst gewöhnen. „In dem kleinen Dorf, in dem ich gewohnt habe, hat man sich immer begrüßt, wenn man sich über den Weg gelaufen ist“, erzählt sie. Hier ist das aber nicht immer der Fall.

Das Kopftuch bereitete ihr auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz Sorgen. „Bei vielen Kindergärten wurde mir gesagt, dass ich dort arbeiten könnte, aber ohne Kopftuch“, erzählt die 23-Jährige.sei