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Wider besseres Wissen gehandelt

Zum Artikel „Kretschmann reagiert auf Abbaupläne der Autobranche“ vom 13. Februar

Die Reaktion von Herrn Kretschmann ist bitter notwendig, wäre aber vermeidbar gewesen. Die damit verbundenen Kosten für den Steuerzahler zum großen Teil auch. Und ob es wirklich hilft, steht auf einem ganz anderen Blatt. Nein, es ist nicht die Schuld eines einzelnen Ministerpräsidenten, aber die Partei, der er angehört, hat durch panische und inkompetente Entscheidungen diese Thematik bundesweit zu verantworten.

Wer wider besseren Wissens oder mit naiven Ideologievorstellungen die Schlüsselindustrie Automobiltechnik zur Ursache allen Übels erklärt, darf sich über den hinterlassenen Scherbenhaufen nicht wundern. Nur zur Klarstellung: Eine Rechtfertigung für offensichtlichen Betrug bei der Motorsteuerung von Dieselmotoren kann es nicht geben - das ist eine ganz andere Baustelle, die politisch auch ungelöst ist.

In einem Bundesland mit 34 Prozent Atomkraft und 30 Prozent Energie aus Kohlekraftwerken nur begrenzt taugliche batterieelektrische Antriebe in den Himmel zu heben und parallel den Bürgerinnen und Bürgern damit individuelle Mobilitätsbedürfnisse abzusprechen, ist schon einigermaßen merkwürdig. Rechtzeitige Förderung und Investitionen in (fast) klimaneutrale Kraftstoffe wäre die richtige Entscheidung gewesen. Herr Kretschmann versucht sich in Schadensbegrenzung für Schäden, die seine eigenen Truppen angerichtet haben. Ich wünsche ihm viel Erfolg.

Bodo Lorenz, Schlierbach