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Wohin steuert die Gesellschaft?

Zur Berichterstattung über die Demos in Berlin

Fürstin Gloria von Thurn und Taxis stellte 2016 schon fest, wie pessimistisch sie die Zukunft Deutschlands sieht. Sie glaubte damals schon, dass wir ganz stramm in die nächste Diktatur gehen, und zwar in eine Wohlstandsdiktatur „betreutes Essen, betreutes Trinken, betreutes Denken“. Gegen jedes Unwohlsein gebe es Arzneien und Lifestyle-Drogen. Haben unsere Politiker verlernt, wie einst Martin Luther sagte: Ihr müsst den Leuten aufs Maul schauen, und ihr müsst hören, wie die Leute sprechen, und das hat er auch getan.

Was sich derweil in Berlin mit Sturm auf den Reichstag zugetragen hat, ist nicht in Worte zu fassen. Wo sind wir hingekommen, wenn „Corona“-Demonstranten das Besetzen der Treppe des Parlaments möglich ist?

Dr. Otto von Habsburg hat bei einer CDU-Veranstaltung im Jahr 2000 in Nürtingen schon damals das Fehlen einer echten deutschen Kulturpolitik bemängelt. „Die deutsche Sprache habe sehr wohl eine Zukunft“. Wir müssen uns in der Sprache wieder einen aufrechten Gang angewöhnen. Otto von Habsburg saß auch für die CSU 20 Jahre im europäischen Parlament und hielt damals schon mit seinen 600 Mitgliedern dieses Parlament für zu groß. Je größer ein Gremium sei, umso gründlicher verwandle es sich in eine reine Abstimmungsmaschine. Es ist wie ein Automobil, das nur aus Bremsen besteht, „mutige und zukunftsweisende Initiativen seien dann kaum zu erwarten“.

Übrigens sagte Otto von Habsburg damals auch: „Doch es sei ein Unglück, dass es heute Politiker gibt, die weder von Geschichte noch Geografie etwas verstehen, wenn er auf aktuelle Probleme angesprochen wurde.“

Letzteres sei unseren Politikern gesagt. Was lernen wir daraus? Nicht nur über fremde Staaten/ihre Staatsmänner Fehlersuche zu betreiben, sondern auch überwiegend ihre eigenen Hausaufgaben im Ländle zu bewältigen.

Franz Pfeffer, Dettingen