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Zwietracht und Misstrauen

Zum Artikel „Kirchheimer Waldorfschule weist Vorwürfe zurück“ vom 28. April

Was ist nur aus unserer Gesellschaft geworden? Da sieht sich ein Landesbeamter (m/w/d) veranlasst, gegen eine Waldorfschule wegen angeblicher Verstöße gegen die Hygienemaßnahmen vorzugehen. Und ist dabei sicherlich der Ansicht, dass er sich damit im Recht befindet, zumal er einer urdeutschen Tradition folgt. Da es sogar vor einiger Zeit vom Ministerpräsidenten und Innenminister eingefordert wurde, Verstöße zu melden, gibt ihm sicherlich die moralische Stütze.

Ich halte diese Politiker für geistige Brandstifter und damit für die Schuldigen an Zwietracht und Misstrauen, wie es sich in der Gesellschaft immer weiter ausprägt. Dass dann ein angeblicher Beamter auf die Idee kommt, einer Schule Verfehlungen vorzuwerfen, sich dabei aber nicht aus der Deckung wagt, zeigt die Feigheit des Schreibers, sich einer sachlichen Diskussion zu stellen. Das Denunziantentum hat Konjunktur und Vergleiche zu Drittem Reich und DDR sind hier durchaus legitim. Nichts rechtfertigt eine solche Aktion, auch nicht die psychische Labilität in einer Angstblase.

Stefan Zweifel, Notzingen