Ohmden. Eine Erweiterung des Golfplatzes in Ohmden steht beim Golfclub Teck schon seit Jahren auf dem Wunschzettel. Der Gemeinderat in Ohmden hat jetzt den Weg für weitere Planungen frei gemacht und die Aufstellung eines Bebauungsplans beschlossen. „Der Golfplatz soll ertüchtigt werden“, fasste es Ohmdens Bürgermeister Martin Funk zusammen. Neben dem bereits beschlossenen Neubau des Clubhauses gehört dazu auch eine Erweiterung des Platzes nach Süden. „Die kurzen neun Bahnen sollen auf sechs reduziert und die drei dann fehlenden auf die Südseite verlegt werden.“ Ziel des Golfclubs ist es, die Bahnen zu verlängern und so den Platz an die Standards anzupassen, die Voraussetzung für große Turniere sind. Immer wieder, so hatte Golfclub-Präsident Norbert Schmid in der Vergangenheit geklagt, verliere der Verein gute junge Spieler an andere Clubs mit besseren Platzbedingungen. Das soll sich nun ändern.
Diplom-Ingenieur Erich Ernst Kuhn stellte den Ohmdener Bürgervertretern genauere Pläne vor: Der neue Bereich ist südlich der Kreisstraße gelegen. „Erschlossen wird er über eine Unterführung, die beim Clubhaus beginnt.“ Und nicht nur die Golfer können den Weg unter der Kreisstraße hindurch nutzen, sondern auch Radler und Spaziergänger. „Das ist eine Win-win-Situation“, freute sich Gemeinderat Dr. Martin Kaimer darüber.
Das Prinzip Offenheit gilt auch für den neuen Teil des Golfplatzes selbst, wie Erich Ernst Kuhn darlegte. So dürfen die Besitzer der unterhalb liegenden Grundstücke künftig über die Graswege auf dem Golfplatz zu ihren Wiesen und Äckern fahren – selbst mit dem Traktor. „Voraussetzung ist natürlich gegenseitige Rücksichtnahme“, betonte Kuhn und wies darauf hin, dass das auch auf anderen Golfplätze funktioniere. Darauf setzt auch Norbert Schmid: „Die bisherigen öffentlichen Wege sind in unserer Planung berücksichtigt und bleiben als öffentliche Wege erhalten.“
Zäune sind Erich Ernst Kuhn zufolge eigentlich keine geplant. „Es kann allerdings sein, dass wir irgendwann aus Sicherheitsgründen ein kleines Teilstück einzäunen müssen.“ Die Sorge, dass das abschüssige Gelände zu größeren Umwälzungen führen könnte, räumte der Planer aus. „Wir machen nicht Tabula rasa und es wird keine größeren Erdbewegungen geben.“ Eine abschüssige Lage mache eine Golfanlage nur anspruchsvoller. Eben müssten lediglich die Grüns sein. „Ganz ohne Bauarbeiten funktioniert es aber nicht“, räumte der Ingenieur ein.
Auch wenn der Gemeinderat nun grünes Licht gegeben hat und erforderliche Umweltgutachten bereits vorliegen – es gilt, noch weitere Hürden auf dem Weg zur Platzerweiterung zu nehmen.
„Die Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern laufen noch“, sagte Erich Ernst Kuhn. Zwar gehöre ein großer Teil der Fläche der Kommune, der Rest müsse aber noch durch Kauf und Tausch in Ohmdener Besitz gebracht werden. Die Besitzer seien aber schon eingeweiht und informiert. Außerdem wird noch das Okay der Verwaltungsgemeinschaft Weilheim und des Landratsamts benötigt. Der Gemeinsame Ausschuss der Raumschaft Weilheim entscheidet am Montag, 5. Mai, darüber.
Bis alles in trockenen Tüchern ist, dauert es nach Einschätzung des Planers bis Ende dieses oder Anfang nächsten Jahres. „Vorher darf auch nicht gebaut werden“, sagt er. Was das Thema angeht, so gab es schon das eine oder andere Missverständnis. Weil das Straßenbauamt entlang der Kreisstraße eine ganze Reihe von Bäumen gefällt hat, dachte mancher Passant, dass sie dem Golfplatzbau zum Opfer gefallen sind. „Das hat mit uns gar nichts zu tun“, betonte Erich Ernst Kuhn. Eine Aussage, die das Straßenbauamt des Landkreises bestätigt: Die Pappeln hätten weichen müssen, weil sie innen hohl und damit ein Sicherheitsrisiko waren. Weitere Fällungen entlang der Straße nach Aichelberg seien geplant, ebenso wie Ersatzpflanzungen, teilt das Straßenbauamt mit.
Apropos Bäume: Um die Streuobstbestände, die Bestandteil des Golfplatzes sind, kümmert sich der Golfclub. Eigens zur Pflege und Erhaltung der Bäume hat der Golfclub eine Initiative gegründet, die „TrEE Club-Initiative“. „Damit wollen wir einen Beitrag zur Landschaftspflege in der Region leisten“, erläuterte Norbert Schmid. Für Bäume, die auf dem Golfgelände neu gepflanzt werden müssen, kommt übrigens auch der Club auf: „In den vergangenen drei Jahren haben wir 45 000 Euro in Neupflanzungen investiert“, so Schmid.