Kirchheim. Mitarbeiter des Regierungspräsidiums waren am Mittwoch vor Ort, um sich ein Bild von der Steige zu machen. Seit mehreren Wochen regelt eine Ampel den Verkehr auf der Steige. Diese war 2008 generalsaniert worden, trotzdem mussten 2010 wegen Rutschungen erneut die Bagger anrücken. Derzeit können Autofahrer nur abwechselnd auf einer Spur Richtung Wernau oder Richtung Kirchheim fahren.
Doch auch diese Maßnahme ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Wie Bürgermeister Günter Riemer im Technischen Ausschuss des Kirchheimer Gemeinderates brandaktuell berichtete, wollen befragte Geologen keinen Lkw-Verkehr auf dem rutschgefährdeten Hang mehr verantworten. Deshalb muss die Stadt Kirchheim als zuständige Verkehrsbehörde so schnell wie möglich eine Sperrung für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen verfügen und auch eine Höhenkontrolle einrichten. Sobald die notwendigen Einrichtungen geliefert sind, greift die Sperrung. Das dürfte voraussichtlich schon in der nächsten Woche der Fall sein.
Wie die langfristige Lösung aussieht, steht noch in den Sternen. Möglicherweise feiert die alte Trasse, die auch jetzt genutzt wird, Auferstehung. Auf jeden Fall ist laut Günter Riemer mit einer Reparaturzeit von sechs bis neun Monaten zu rechnen. Da im Winter auf der Steige nicht gebaut werden kann, dürften die Arbeiten erst im Frühjahr 2014 starten.
Was den Verantwortlichen Sorgen bereitet, ist die Tatsache, dass die Plochinger Steige, die Landesstraße 1200, eine wichtige Verbindung zwischen Kirchheim und Wernau darstellt. Auch Lkw-Verkehr ist dort unterwegs. Eine Umleitung für die Brummis soll jedoch nicht gezielt ausgewiesen werden, wie das Regierungspräsidium angekündigt hat.
Ötlingens Ortsvorsteher Hermann Kik fürchtet nun eine gravierende Mehrbelastung für seinen Ortsteil. Ohnehin liegt er mit dem Regierungspräsidium verkehrspolitisch im Clinch. Der Grund: Nicht nur Ötlingen, sondern auch eine Reihe anderer Gemeinden wie Lindorf, Wendlingen oder Owen sind durch die Sperrung der Bundesstraße 297 zwischen Kirchheim und Reudern erheblichem Zusatzverkehr ausgesetzt. Dort wird seit zwei Wochen gebaut. Ende August soll die umfangreiche Sanierung der Fahrbahn abgeschlossen sein. Kik hat für eine offizielle Umleitung über die Autobahn gekämpft, allerdings vergeblich. Seitens des Regierungspräsidiums wurde darauf verwiesen, dass die Autobahn aus rechtlichen Gründen nicht als Umleitung ausgewiesen werden kann.
Ist jetzt auch noch die Plochinger Steige für größere Fahrzeuge gesperrt, rechnet der Ortsvorsteher mit einer Verschärfung der Situation. Ob die Brummis von sich aus die Autobahn nutzen, bleibt fraglich: „Ich wette, da fahren viele durch Ötlingen“, unkt der Ortsvorsteher. Auch Notzingen, so die Vermutung im Ausschuss, wird unter Zusatzverkehr zu leiden haben.