Frühjahrskonzert des Musikvereins Dettingen in der Schlossberghalle
Pop und Rock trifft Holz und Blech

Es war ein einzigartiges Ereignis: das Frühjahrskonzert des Musikvereins Dettingen in der Schlossberghalle. Für die Musiker gab es stehende Ovationen.

Dettingen. Der erste richtige Frühlingstag hätte vermuten lassen können, dass nur wenige den Sonntagabend in einer Halle ausklingen lassen. Aber weit gefehlt! Vor voll besetztem Saal konnte die Jugendkapelle unter der Leitung von Horst Kiedaisch die ersten musikalischen Akzente setzen.

Das Konzert stand unter dem Motto „Pop & Rock trifft Holz & Blech“. Die Stückeauswahl der Dirigenten war bestens auf das bunt zusammengesetzte Publikum zugeschnitten. Sogar die Jüngsten im Verein, Stefan Schleich mit seiner Brassini-Gruppe, nutzten die Bühne für einen schmissigen und fröhlichen Auftritt – sehr zur Begeisterung der Eltern, Geschwister und Freunde.

Was das Konzert aber zu einem richtigen Sahneschnittchen machte, war die professionelle Illumination der gesamten Halle. Florian Beck und sein Partner Dennis van Scharrel zauberten zusammen mit Achim Bosch berauschende Farbstimmungen in den Saal. So wirkten die Titel noch intensiver. Zeitweise kam man sich vor wie in einer Unterwasserwelt, in der exotische Fische friedlich an einem vorüberziehen.

Als sich der Vorhang nach der Pause zu Klängen von „Queen“ öffnete und die Stammkapelle mit dem „Stockholm Waterfestival“ den Hauptteil eröffnete, erschienen auf der Bühne Wasserfontänen, die schließlich im Logo des Musikvereins Dettingen mündeten. Zur großen Klasse der Technik gesellte sich nahtlos ein bestens aufgelegtes Orchester, das mit seinem Dirigenten Slawa Chumachenka gleichermaßen konzentriert und locker das Publikum von Stück zu Stück von den Sitzen riss.

Dem stimmungsvollen „Über sieben Brücken“ folgte ein mitreißendes Bryan-Adams-Potpourri. Bei „Groove Academy“ waren die Instrumentalisten schließlich nicht mehr zu halten und groovten auf der Bühne, was das Zeug hielt.

Danach trat Moderator Wolfgang Müller mit der Gitarre auf die Bühne, um sich mit Leonard Cohens „Halleluja“ musikalisch nach 15 aktiven Jahren vom Musikverein zu verabschieden. Das war der emotionale Höhepunkt. Mit lang anhaltenden stehenden Ovationen bedankte sich das Publikum, und so mancher verdrückte nicht nur eine Träne.

Mit „Oldies forever“ beschloss der Musikverein das Konzert. Als Zugabe ertönte eines der großartigsten Stücke der Rockgeschichte: „Music“ von John Miles ist wie gemacht für ein Blasorchester, und die Jungs von der Technik zogen ebenfalls noch einmal alle Register ihres Könnens. So war es nicht verwunderlich, dass auch hier das Publikum schon vor den letzten Takten wieder auf den Beinen war und den Musikverein mit tosendem Beifall verabschiedete.sz