Kirchheim. Nach der inzwischen abgeschlossenen Frankfurter Autoausstellung mit vermeldeten Milliardengewinnen der Industrie und boomenden Auslandsgeschäften richtete Obermeister Lepadusch einen kritischen Blick auf das regionale Kraftfahrzeuggewerbe. Er stellte fest, dass im vergangenen Jahr mit einer Händlerrendite von 1,5 Prozent zwar ein 10-Jahres-Hoch erreicht wurde, mit Neuwagen aber schon lange kein Geld mehr verdient werden könne. Als betriebswirtschaftlich notwendig nannte er eine Rendite von „zwei bis vier Prozent“ und machte deutlich, dass für den notwendigen Ertrag weiterhin vor allem der Gebrauchtwagen- und der Servicebereich stehe.
Nach seiner Kritik an „übertriebener Bürokratie“, die der Branche zu schaffen mache, konnte er erfreut vermelden, dass aktuell 69 Schüler ihre Lehre in der Berufsfachschule begonnen hätten und allen Ausbildungsbetrieben dafür danken, dass die Branche weiterhin mit positiver Einstellung und viel Mut und Zuversicht in die Zukunft blicken könne.
Dem stellvertretenden Obermeister Karl Boßler, der seit dem 8. Juli die Nachfolge von Manfred Scharpf als neuer Kreishandwerksmeister angetreten hat, gratulierte Konstantin Lepadusch und machte keinen Hehl daraus, dass er stolz darauf sei, „dass nach Gerhard Haussmann zum zweiten Mal ein Vorstandsmitglied unserer Kfz-Innung dieses Amt bekleidet.“
Nach den Kurzberichten von Dieter Angelmaier über Technische Ausbildung, Wolfgang Gross zum Thema Weiterbildung und von Hansjörg Russ zur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit stand die neue Satzung der Innung des Kraftfahrzeug-Gewerbes Nürtingen-Kirchheim zur Diskussion. Die erforderlich gewordenen redaktionellen Änderungen wurden anschließen ohne weitere Debatten einmütig verabschiedet.
Michaela Gnann, Consultant der Stuttgarter Agentur „Sympra“ für Public Relations, konnte die Besucher anschließend für die Welt sozialer Netzwerke sensibilisieren, die nicht zuletzt auch für die vielen Innungsmitglieder des Kraftfahrzeug-Gewerbes Nürtingen-Kirchheim bei überschaubarem Aufwand große Chancen bereithalten könne, wenn man es versteht, angemessen mit diesem neuen Medium umzugehen.
Keinen Zweifel ließ sie bei ihrer gelungenen Power-Point-Präsentation daran, dass die Chance, sich ohne allzu großen Aufwand durch dieses offene Forum zusätzlich profilieren zu können, immer auch begleitet wird von der latenten Gefahr, durch suboptimale Präsenz im Netz auch möglicher Kritik ein schwer kontrollierbares Forum zu öffnen.
Im Anschluss an das kompetente Impulsreferat in Sachen Soziale Netzwerke bestand noch genügend Zeit, sich in informellen Gesprächen darüber auszutauschen, welche individuellen Vorteile für KfZ-Betriebe tatsächlich mit der Präsenz im boomenden Bereich der sozialen Netzwerke verbunden sein können und wann von einem vielleicht nicht intensiv genug genutzten Einsatz dieses Instruments eher doch abzuraten ist.