Zu den Funkwasserzählern
In den letzten Tagen fanden sich in den Briefkästen mancher Stadtteile blaue Zettel der Kirchheimer Stadtwerke. Diese enthalten die Aufforderung, dass man einen Termin für die Montage eines Funk-Wasserzählers/Smartmeters vereinbare. Die Zettel dürften in dieser Form aus verschiedenen Gründen rechtlich nicht verpflichtend sein. Es fehlen Adressierung, Datum, Anrede, Unterschrift, die Angabe einer gesetzlichen Grundlage und ein Hinweis auf ein Widerspruchsrecht.
Funkwasserzähler sind rechtlich sehr problematisch, da sie personenbezogene Daten sammeln und damit die Privatsphäre der Bürger verletzen. Die Zähler speichern viertelstündlich Daten und senden sie alle 16 Sekunden per Funk. Dabei wird gegen den Datenschutz verstoßen und es werden verschiedene Grundrechte verletzt.
Informationen zum Thema gibt es beim Verein für Elektrosensible und Mobilfunkgeschädigte (VEM). Vielen elektrosensiblen Menschen bereiten permanente Funksignale gravierende gesundheitliche Probleme. Selbst das Bundesamt für Strahlenschutz geht davon aus, dass ein bis zehn Prozent der Bevölkerung elektrohypersensibel seien (Dr. Inge Paulini, 20. Dezember 2020). Was sollen diese Menschen machen? Wo sollen sie leben? Die Kosten für Funkwasserzähler dürften um ein Vielfaches höher sein als für die bisherigen bewährten, mechanischen Flügelradzähler. Nötig ist die Ablesung nur einmal im Jahr. Es besteht die Gefahr des Datenhandels. Die Zähler sind hackbar. Und sie verbrauchen Energie und Rohstoff-Material, sind also gar nicht umweltfreundlich. Alles das kommt mit der Wasser- und Abwasserrechnung auf alle Bürger zu.
Warum machen die Stadtwerke Kirchheim, Eigenbetrieb der Stadt, so was eigentlich?
Dr. Niels Böhling und Regina Pelzer, Kirchheim