Versammlung der Kraftfahrzeuginnung Nürtingen-Kirchheim
Qualität der Ausbildung im Blickpunkt

Bei der Mitgliederversammlung der Innung des Kraftfahrzeuggewerbes Nürtingen-Kirchheim in der Limburghalle in Weilheim wurde über interessante Themen referiert. Siegfried Russ erhielt eine besondere Ehrung für 50-jährige Tätigkeit in einem Betrieb.

Weilheim. Für den erkrankten Innungsobermeister Konstantin Lepadusch begrüßte sein Stellvertreter Karl Boßler die zahlreichen Gäste. Boßler verwies in seinem Bericht auf ein erfolgreiches Jahr 2012 und referierte über hoheitliche Aufgaben in den Werkstätten. Dabei lag ihm das „leidige Thema“ der Geräteprüfung durch das Eichamt besonders am Herzen.

Vorstandsmitglied Dieter Angelmaier berichtete über den zweiten Teil der durchgeführten Gesellenprüfung für Kraftfahrzeugmechatroniker, bei der 45 Prüflinge zugelassen waren. Drei Auszubildende hätten nicht bestanden, könnten jedoch im Juli die Prüfung wiederholen. Angelmaier hob hervor, dass es sich beim Kraftfahrzeugmechatroniker weiterhin um den beliebtesten Ausbildungsberuf im deutschen Handwerk handle.

Über Neues bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wusste Hansjörg Russ zu berichten. So könnten in einer Datenbank alle beim Zentralverband registrierten Betriebe eine „Azubi-Börse“ nutzen. Für die Imagewerbung im Kraftfahrzeughandwerk sei ein kurzer Funkspot kreiert worden, der nach einer einschlägigen Geräuscheinspielung mit dem Mundart-Spruch „Isch dei Auto hee, www.kfzinnung.de“ ende. Russ wies noch darauf hin, dass für die Verkehrserziehung an Kindergärten jetzt ein Brettspiel zur Verfügung stünde.

Wolfgang Gross informierte über das Weiterbildungswesen und konnte auf erfolgreiche Veranstaltungen wie Hochvolt- und Gefahrgutschulungen verweisen. In Sachen Geldwäschegesetz bat er um Beachtung der den Betrieben obliegenden Sorgfaltspflicht bei Barzahlungen über 15 000 Euro. Bis zum 1. Juni müssten alle Firmen dem Regierungspräsidium einen Geldwäschebeauftragten benennen.

Das Vorstandsmitglied für Freie Werkstätten, Uwe Diez, berichtete von zwei gut besuchten Veranstaltungen zur Instandhaltung von Standheizungen. Sehr lehrreich waren seine Anmerkungen über das Ansinnen der Europäischen Union, ab 2015 bei allen Neufahrzeugen ein verpflichtendes „E-call“ einzuführen. Offen sei dabei die wichtige Frage, bei welchem Adressaten die Informationen fürs Call-Center auflaufen sollen.

In Sachen kaufmännische Berufsausbildung informierte Gerhard Angelmaier die Innungsmitglieder. Er klärte über die Lernmittelfreiheit im Land, die Sonderregelungen bei Fachbüchern und das auf freiwilliger Basis praktizierte Bonusverfahren auf.

Die von Karl Boßler vorgelegte Jahresrechnung war ausgeglichen und wies sogar eine Zuführung zum Geldvermögen in Höhe von rund 21 000 Euro aus. Kassenprüfer Norbert Grau bestätigte ein ordentliches Arbeiten, worauf die Versammlung Vorstand und Geschäftsführung einstimmig entlastete. Dieselbe Einmütigkeit trat auch bei der Beitragsfestsetzung und der Aufstellung des Haushaltsplans fürs laufende Jahr zutage.

Bei den Wahlen wurde Christoph Deininger als Delegierter zum Landesverband gewählt. Für das ausscheidende Vorstandsmitglied Albrecht Kuhn tritt Uwe Kümmerle die Nachfolge an, und Christoph Grau wurde zum kooptierten Vorstandsmitglied bestellt.

„Rußpartikelfilter: aktuelle Umrüstungs- und Förderungsmöglichkeiten“: So lautete das spannende Thema von Michael Jochheim. Der Repräsentant der Firma HJS aus Menden sprach sachkundig über die Luftreinhaltungsrichtlinie und Abgassysteme. In einem weiteren Vortrag informierte Robert Legner, Leiter der Kraftfahrzeugzulassungsstelle, über Neuerungen bei den Kurzzeitkennzeichen. Beim Kraftfahrzeugbestand sei ein Anstieg im Kreis von rund 375 000 im Jahr 2010 auf etwa 389 000 im abgelaufenen Jahr zu verzeichnen.

Für „hervorragende Leistungen“ bei der Gesellenprüfung wurden Daniel Wimmer von Hahn-Automobile Wendlingen sowie Christoph Maier und Andreas Knecht, beide ausgebildet beim Autohaus Russ in Dettingen, ausgezeichnet. Eine besondere Auszeichnung erfuhr Siegfried Russ vom Autohaus Karl Russ. Er durfte für 50-jährige Tätigkeit in einem Betrieb die Ehrenurkunde der Handwerkskammer Stuttgart in Empfang nehmen.

Bevor Karl Boßler die Veranstaltung schloss und zum Imbiss lud, informierte Fachabteilungsleiter Högerle von der Philipp-Matthäus-Hahn-Schule Nürtingen noch über die Meisterschule.