Zum Artikel „Die Stadt managt ihre Quartiere“ vom 18. Februar
Management der Quartiere muss mehr sein, als Ehrenamtliche zu koordinieren. Für jedes Quartier benötigen wir ein Entwicklungskonzept, was Mobilität, Nahversorgung und soziale Teilhabe zum Inhalt hat.
Das Quartierskonzept muss den Bürgerinnen und Bürgern in entsprechenden Bürgerforen im Quartier vorgestellt und ihnen Einflussmöglichkeiten darauf geboten werden. Hierzu ist ein übergreifendes Quartiersmanagement-Team in Kirchheim aufzubauen, welches die vorhandenen Netzwerke betreut, aber auch den Aufbau des Quartiersmanagements in den Stadtteilen betreibt. Die Versorgung im Quartier muss gewährleistet und Nachbarschaftsstrukturen müssen gestärkt werden. In jedem Stadtteil ist die Nahversorgung in fußläufiger Erreichbarkeit durch die Stadtverwaltung proaktiv zu sichern. Das gilt ebenso für die medizinische Betreuung.
Wenn Bewohnerinnen und Bewohner mitmachen sollen, müssen sie mitentscheiden dürfen. So könnte man etwa den Bewohnern ein Mitspracherecht bei Straßennamen und Bauvorhaben im Quartier einräumen. Es reicht nicht, wenn sie nur alle fünf Jahre den Gemeinderat wählen dürfen und sonst nur nach Belieben eingebunden werden. Ein Quartiersmanagement kann nicht allein durch Ehrenamtliche abgedeckt werden. Daher benötigen wir für die Quartiere bezahlte Quartiersmanager, die vor Ort sind.
Wenn die Kampagne zur Sauberkeit in Kirchheim Wirkung zeigen soll, müssen in den Quartieren auch bezahlte Kräfte vor Ort helfen, aufklären und koordinieren. Solange noch nicht ausreichend Begegnungsräume vorhanden sind, könnten die Schulen oder andere öffentliche Einrichtungen im Quartier für diese Aufgabe geöffnet werden. Quartiersmanagement hat nichts mit Wünschen zu tun, sondern ist eine elementare Aufgabe der Stadtverwaltung. Übrigens hat die Linke bereits 2019 einen entsprechenden Antrag im Gemeinderat eingebracht.
Heinrich Brinker, Stadtrat Die Linke Kirchheim