Kreis Esslingen. Aktuell werden im Esslinger Landratsamt Arbeiten ausgestellt, die Schüler der Klassenstufen 1 bis 12 aus dem Kreis Esslingen angefertigt haben. Mitgemacht haben 20 Schulen, auch aus Kirchheim und Umgebung. Stolz auf ihre Werke sind zum Beispiel Sophie, Bianca, Luca und Christopher von der Klasse 8a der Freihof-Realschule. Sie haben aus Zeitschriften Bilder ausgeschnitten und zu einer dreidimensionalen Collage zusammengefügt. Je nach Blickwinkel entstehen so ganz unterschiedliche Räume, Innen- und Außenansichten überlagern einander und mischen sich.
Verschiedene Klassenstufen der Katharinenschule aus Esslingen haben sich intensiv mit dem Thema Wohnen und Räume beschäftigt. Entstanden sind viele kleine und große Meisterwerke. Die 1. Klasse etwa bastelte ein herrliches Knusperhäuschen mit Hänsel und Gretel, die 9. Klasse gestaltete zusammen mit der Lehrbeauftragten Elke Bruckner Erlebnisräume/träume im Großformat. Verpackungsmaterial aus Styropor wurde zum Raum. Geplant waren zunächst nur zwei Zimmer, doch die Arbeit wuchs und wuchs. Entstanden ist ein großes Haus, in dem neben einer Disco und einer Wellnessoase auch der Krieg hineinspielt, der Schüler sagte dazu: „Ich habe jeden Abend im Fernsehen Krieg in der Wohnung. Die Welt ist nicht schön.“ Und nebenan lockt die imaginäre Weltraumparty zu fantastischen Gedankenspielen.
Knusperhäuschen, Wellnessoasen und Erlebnis(t)räume
Herausragend in Technik und Perfektion sind die Zeichnungen der Klassenstufe 12 des Peter-Härtling-Gymnasiums aus Nürtingen. Die Arbeiten erinnern entfernt an Piranesis architektonische Labyrinthe, historische Elemente wie Tore und Treppen haben sie in ihren „Fant-Räumen“ verbunden mit futuristischen Räumen. Die Klassenstufe 7 des gleichen Gymnasiums schuf für ihr Projekt „Escape“ detailliert ausgearbeitete, unterirdische Rückzugsorte, in denen alles Lebensnotwendige einen Raum findet.
Die 10. Klasse der Realschule Wernau malte mit Licht Zeichen und Figuren, etwa eine Fledermaus. Eine Grundschulklasse aus Filderstadt-Bonlanden beschäftigte sich mit Gaudí und gestaltete selbst sehr kreative Bauwerke, Mirza baute etwa „Yoda“ aus Starwars nach: „Da wächst sogar eine kleine Pflanze drin.“ Schüler des Bildungszentrums Seefälle gestalteten ihren perfekten Ort direkt in der Schule, eine farbenfrohe Chill-Lounge mit Plätzen zum Relaxen. Die Schüler der Rohräckerschule dokumentierten ihre Schule im Ist-Zustand, als eine einzige große Baustelle, und sie malten, was ihnen wichtig ist: Ihre Mitschüler und Lehrer. Die Ausstellung ist facettenreich und vielgestaltig und gibt doch nur einen kleinen Einblick in die Vielfalt und Qualität der Arbeit an den Schulen.
„Schülerkunst ist bunt, experimentell und erfrischend. Und die Arbeit der Kunsterzieher, die dahintersteckt ist fantastisch“, sagte der Pressesprecher des Landkreises, Peter Keck. Das Jahresthema „Wohnen – Raum erleben“ hatte das Zentrum für Schulkunst für ganz Baden-Württemberg ausgegeben. Vor Ort aktiv sind im Auftrag des Staatlichen Schulamts Schulkunstberater. Rainer Dedlmar ist Lehrer an der Realschule Lenningen und hat diese Zusatzausbildung. Besonders wichtig ist ihm die Wertschätzung, die die Kunstwerke im Rahmen einer solchen Ausstellung erfahren: „Die Schülerarbeiten werden hier in professionellem Rahmen präsentiert. Jede Einzelne kommt so zur Geltung.“
Die Schulkunstausstellung ist im Landratsamt Esslingen, Pulverwiesen 11, zu sehen. Öffnungszeiten sind montags bis mittwochs 7.30 bis 17 Uhr, donnerstags 7.30 bis 18 Uhr und freitags 7.30 bis 12 Uhr.