Kirchheim. Von der bisherigen Raunerschule wird schon bald nicht mehr viel übrig sein. Lediglich die Gebäude im Süden, die der Limburgstraße am nächsten sind, sollen stehen bleiben: Mensa und Verwaltungsgebäude. Alles andere wird abgerissen und neu gebaut. An der Stelle der alten Sporthalle soll die neue Raunerschule entstehen, mit drei Stockwerken.
Jedes dieser Stockwerke soll zur neuen Heimat für zwei Klassenstufen werden: die Klassen 5/6, 7/8 und 9/10. Dasselbe soll nebenan entstehen, für die neue Teck-Realschule. Weil die Raunerschule zweizügig vorgesehen ist, die Teck-Realschule aber dreizügig, hat das Gebäude der Teck-Realschule einen deutlich größeren Grundriss.
Auch die politisch gewollte Verschmelzung beider Schulen zu einer einzigen künftigen Gemeinschaftsschule ist im Architektenentwurf bereits enthalten: Die beiden Neubauten heißen dort nämlich nicht mehr „Raunerschule“ und „Teck-Realschule“, sondern „Lernhaus Rauner“ und „Lernhaus Teck“.
Letzteres ist freilich sehr viel mehr als eine Spielerei mit Worten: Es geht dabei um die fundamentalen Veränderungen der Schule in ihrem Inneren: Der bisher gewohnte Unterricht im Klassenverband soll schließlich schon bald der Vergangenheit angehören. Das Lernen wird individualisiert und auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Schülers zugeschnitten. Auch Flure und Gänge sollen künftig als Lernräume genutzt werden. Neue Lernformen erfordern somit eben auch neue Räume.
Zu den beiden Lernhäusern gesellt sich noch ein Gebäude mit Werk- und Technikräumen. Die „Schulstraße“, die beide Lernhäuser miteinander verbindet, erhält im Erdgeschoss eine große Aula und in den Obergeschossen Fachräume für den naturwissenschaftlichen Unterricht.
Mensa und Verwaltungsgebäude bleiben – vorerst – stehen und werden weiterhin für ihre bisherigen Zwecke genutzt. Der Altbau dazwischen soll für den Ganztagsbetrieb zur Verfügung stehen. Dieser Gebäudekomplex ist entweder zu sanieren, sobald alle Neubauten in Betrieb sind, oder aber ebenfalls komplett neu zu bauen, in einem dritten Bauabschnitt.
Der Zeitplan steht bereits fest: Im Juli 2017 soll der Neubau der Rauner-Gemeinschaftsschule bezogen werden. Ein Jahr später folgt der Umzug der Teck-Realschule. Problematisch ist noch die Frage des Sportunterrichts: Für rund 870 Schüler ist die neue Sporthalle zu klein. Für ein wenig Abhilfe soll eine neue Außenfläche neben der Halle sorgen.
Bei den Kosten geht es noch um zwei Fragen: Welcher Standard ist gewünscht, was diverse Materialien oder auch die Lüftung betrifft? Soll der dritte Bauabschnitt als Neubau erfolgen, oder genügt eine Sanierung? Je nach Antwort ergeben sich zum jetzigen Zeitpunkt vier unterschiedliche Zahlen: 26,4 Millionen Euro (bei einfachem Standard und Sanierung), 28,3 Millionen Euro (bei einfachem Standard und Neubau als drittem Bauabschnitt), 29,6 Millionen Euro (mittlerer Standard und Sanierung) sowie 31,7 Millionen Euro (mittlerer Standard und Neubau).
Der Kirchheimer Gemeinderat hat sich bis jetzt noch nicht für eine dieser vier Varianten entschieden. Die genannten Zahlen sind auch noch nicht endgültig belastbar, weil die Planung noch nicht weit genug fortgeschritten ist. Gleichwohl hat er – bei fünf Gegenstimmen aus den Reihen der CDU – die Entwurfsplanung in Auftrag gegeben. Die Kostenentwicklung soll ein externer Projektsteuerer regelmäßig kontrollieren.