Umfrage des Teckboten: Wie schlägt man dem Winterblues ein Schnippchen?
Raus gehen, Sport treiben und Freunde treffen

Die dunkle Jahreszeit schlägt manchen Menschen aufs Gemüt. Sie fühlen sich müde und antriebslos. Der Teckbote hat sich in der Kirchheimer Fußgängerzone umgehört und Passanten gefragt, wie sie dem Winterblues den Kampf ansagen.

Kirchheim. „Meine Tochter hält mich so auf Trab, dass ich gar keine Probleme im Winter bekommen kann“, winkt Julia Solazzo ab. Die Holzmadenerin geht mit ihrer fünf Monate alten Tochter Elena täglich spazieren – ganz egal bei welchem Wetter. Zwischen einer halben Stunde und eineinhalb Stunden ist die 32-Jährige dann in der Natur unterwegs, um „Licht zu tanken“. Mit dem Winterblues hatte Julia Solazzo aber noch nie zu kämpfen – ganz im Gegenteil: „Ich finde den Winter schön“, betont die junge Mutter.

Ähnlich gut fühlt sich Hasan Dogan aus Kirchheim: „Dieser Winter ist doch schön“, freut sich der 50-Jährige, der zwar keinen Sport treibt, dafür aber auf regelmäßige Spaziergänge schwört: Jeden Tag geht er eine Stunde lang raus an die frische Luft. Genauso wie Julia Solazzo legt der Kirchheimer aber auch großen Wert auf gesunde Ernährung. „Ich esse sehr viel Gemüse“, betont Hasan Dogan.

Auch für Christa Bidlingmaier aus Dettingen ist gesunde Ernährung ein wesentlicher Baustein im Kampf gegen Müdigkeit und Antriebslosigkeit im Winter. Die 52-Jährige musste zwar noch nie eine Winterdepression bewältigen, aber ein größeres Schlafbedürfnis verspürt sie in den Wintermonaten schon. „Deshalb gönne ich mir mehr Schlaf, indem ich am Wochenende ausschlafe und unter der Woche abends früher ins Bett gehe.“ Aber auch Spaziergänge sind für die Dettingerin in der kalten Jahreszeit ein Muss. Sie versucht, sich wöchentlich drei Stunden lang draußen zu bewegen – und zwar auch nach Feierabend, wenn es schon dunkel ist.

„Ein Baby bekommen – das ist das beste Mittel gegen die Winterdepression“, sagt Julia Schaal schmunzelnd. Die 32-Jährige und ihr gleichaltriger Mann Christian Schaal aus Berlin haben mit ihrer drei Monate alten Tochter Juna Marie alle Hände voll zu tun und deshalb gar keine Zeit, um Trübsaal zu blasen. „Man fühlt sich im Winter zwar schon manchmal müde und abgeschlagen“, räumt Julia Schaal ein. „Aber das ist keine Depression.“ Das bestätigt Christian Schaal, der ursprünglich aus Bissingen kommt. Er weiß ganz genau, wie man dem Winterblues den Garaus macht: „Viel rausgehen, viel Sport treiben und Freunde treffen. Man muss einfach aktiv bleiben.“ Die junge Familie hält sich eine Stunde am Tag im Freien auf. Außerdem steht Sport auf dem Programm – und dabei auch Ausdauertraining.

Slavko Boskic aus Kirchheim hingegen kann sich in diesem Winter nicht so richtig zu sportlicher Aktivität aufraffen. Zwar gehe er schon ab und zu joggen, „aber dieser Winter ist einfach mies. Es gibt keinen Schnee. Niemand lächelt mehr auf der Straße“, hat der 31-Jährige beobachtet. Schon die Weihnachtsfeiertage ohne Schnee seien deprimierend gewesen, findet der Kirch­heimer.

Freunde treffen und Musik hören – das ist für Slavko Boskic „das Einzige, was hilft gegen die schlechte Laune“. Fotos: Genio Silviani