Kirchheim. Teckboten-Verleger Ulrich Gottlieb brachte es gleich bei der Begrüßung der Gäste auf den Punkt: Über 2,2 Millionen Euro habe der Teckbote mit seiner Weihnachtsaktion bislang an die verschiedensten gemeinnützigen Organisationen weitergeben können. „Einer der Bausteine der Weihnachtsaktion ist der Presseball“, sagte Ulrich Gottlieb und erklärte, wie die Gäste zum Füllen des Spendentopfs beitragen konnten: schon allein durch ihre Präsenz – also durch den Eintritt –, durch das Kaufen von Tombolalosen sowie durch den Erwerb der Fotos, die Susanne Schneider und ihr Team wieder von den Ballbesuchern geschossen hatten.
Eine Neuheit bei diesen Fotos waren drei Vertreterinnen der venezianischen Maskenfreunde „Viva Venezia“ aus Kirchheim. Sie sorgten für einen schmucken Rahmen der Presseball-Erinnerungsfotos 2012. Ebenfalls neu am Samstag: Erstmals sorgten Michael Holz und sein Bären-Team mit den unterschiedlichsten Köstlichkeiten dafür, dass die Ballgäste die passende kulinarische Grundlage für ihre persönliche Ballnacht schaffen konnten.
Nachdem Ulrich Gottlieb gemeinsam mit seiner Frau Véronique die erste Tanzrunde eröffnet hatte, stellte Moderator Rainer Stephan die drei Organisationen vor, denen die Spenden der Teckbotenleser aus der Weihnachtsaktion zugutekommen sollen. Zum einen ist das die Katholische Familienpflege im Dekanat Esslingen-Nürtingen. Im gesamten Landkreis unterstützt diese Organisation Familien in Notsituationen – wenn also beispielsweise die Mutter sich wegen einer Erkrankung nicht wie gewohnt um ihre Familie kümmern kann. Im vergangenen Jahr hat die Familienpflege insgesamt 211 Familien betreut und versorgt.
Die zweite Organisation, die dieses Mal von der Weihnachtsaktion profitiert, ist das Evangelische Jugendwerk Kirchheim. In diesem Fall geht es speziell um die Schulkontaktarbeit, die Jugendreferent Andreas Forro an der Kirchheimer Teck-Realschule sowie am Bildungszentrum Wühle in Weilheim anbietet. Zur weiteren Finanzierung dieser erfolgreichen Arbeit ist das Jugendwerk auf die Weihnachtsaktion angewiesen.
Gleiches gilt für die Heinrich-Sanwald-Stiftung. Seit 25 Jahren bietet die Stiftung einen Besuchsdienst für Kirchheimer Altenheim-Bewohner an. Auch junge Menschen arbeiten im Besuchsdienst mit – unter anderem durch verschiedene Schulprojekte bedingt. Um die Lebensqualität von Heimbewohnern weiterhin mit dem Besuchsdienst erhöhen zu können, benötigt die Sanwald-Stiftung eine Finanzspritze durch die Weihnachtsaktion des Teckboten.
Zusammenfassend sagte Rainer Stephan zu den Ballgästen: „Der Weg vom Spender zum Empfänger ist kurz. Ihre Hilfe kommt an.“ Diese Aussage lässt sich natürlich nur unterstreichen, zumal sie ja nicht nur für den Presseball gilt, sondern für die gesamte Weihnachtsaktion.
Ein erster Programm-Höhepunkt erfolgte am Samstag spontan und ohne Anmoderation: Ingrid Schneider, Sängerin der „Blue Stars“, verließ die Bühne und betätigte sich als „Vortänzerin“. Sie mischte sich unter das tanzende Volk und sorgte als Animateurin für großartige Stimmung.
Eine besondere musikalische Stimmung war anschließend der Musikschule Kirchheim zu verdanken. Sie stellte einen Auszug aus ihrem neuesten Projekt vor, das sie derzeit in Kooperation mit dem Ludwig-Uhland-Gymnasium erarbeitet: das Musical „Krach bei Bach“. Ob es immer nur um die rein historische Gestalt Johann Sebastian Bach geht, oder ob grundsätzliche und immerwährende Probleme, Eitel- und Streitigkeiten im Kulturbetrieb ironisch aufs Korn genommen werden sollen, das konnte jeder Zuschauer für sich selbst entscheiden. Krach jedenfalls hat Bach nicht nur mit seinen Vorgesetzten und mit den „Betonköpfen“ aus dem Stadtrat, die ihn in die Schranken weisen und ihm erklären, dass er nach den Statuten seine Pflichten ordnungsgemäß zu verrichten habe. Krach hat Bach auch mit seinem Konkurrenten Krause, der ihm das Dirigat streitig machen möchte.
Unstrittig war beim Presseball-Auftritt der Musikschule dagegen das Dirigat von Musikschulleiter Urs Läpple. Und noch etwas wollte 2012 – also genau 280 Jahre nach der Zeit, in der die Musical-Handlung angesiedelt ist – niemand mehr ernsthaft bestreiten, Krause hin oder her: „Bach, das ist der allerallergrößte.“
Hoch hinaus ging es nach der Verlosung der elf überaus attraktiven Tombola-Hauptpreise auch mit den Turnerinnen des VfL Kirchheim, die mit ihrer Trainerin Michaela Pohl gerade frisch von einem Bundesliga-Kampf aus Karlsruhe nach Kirchheim zurückgekehrt waren. Mit „Dreamy Chair Connection“ war der akrobatische Stühletanz der zwölf Mädchen überschrieben, der nicht nur ein Augenschmaus war, sondern die Ballbesucher trotz aller Bewegungsfreude beim Tanzen auch über die eigene Gelenkigkeit nachdenken ließ.
Weitere Fotos zum Presseball sind in der Bildergalerie im Internet unter www.teckbote.de zu finden.