Nils Schmid (SPD):
Wer gesund ist, geht dann mit 67 bei vollen Bezügen in Rente, langjährig Versicherte (45 Versicherungsjahre) mit 65. Wir sorgen dafür, dass das Rentenniveau dauerhaft bei mindestens 48 Prozent gesichert wird. Die Rentenkürzungspläne von Union und FDP lehnen wir ab. Die gute Absicherung im Alter ist ein Kernversprechen unseres Sozialstaats. Dies gilt auch für die heute jungen Menschen, die jetzt ins Erwerbsleben kommen und viele Jahre Beiträge zahlen werden.
Matthias Hiller (CDU):
Am Renteneintrittsalter will die CDU festhalten. Wenn Menschen viele Jahrzehnte in Vollzeit gearbeitet und Beiträge in die Rentenversicherung bezahlt, Kinder erzogen und sich um Angehörige in der Pflege gekümmert haben, dann muss die Rente für diese Personen auskömmlich sein. Aber wir müssen auch finanzielle Anreize schaffen, dass die Menschen länger arbeiten. Die CDU schlägt hierzu auch die sogennante „Aktivrente“ vor. Personen, die das Regelrenteneintrittsalter erreicht haben und weiterhin arbeiten wollen, können 2000 Euro steuerfrei im Monat hinzuverdienen.
Matthias Gastel (Grüne):
Das Renteneintrittsalter steigt schrittweise auf 67 Jahre. Das Rentenniveau sollte bei 48 Prozent bleiben. Wer länger arbeiten möchte, sollte dafür finanzielle Anreize bekommen. In vielen Branchen sind Lebens- wie Arbeitserfahrungen und Arbeitsleistungen der älteren Menschen herzlich willkommen.
Renata Alt (FDP):
Als Freie Demokraten streben wie einen flexiblen Renteneintritt an. Je später jemand in Rente geht, desto höher die Rente – wer früher geht, bekommt eine niedrigere Rente. Ausnahmen soll es für Arbeitsunfähigkeit aus gesundheitlichen Gründen geben. Daneben wollen wir die Gesetzliche Aktienrente, für die ein kleiner Teil der Rentenbeiträge in einem unabhängig verwalteten Fonds angelegt wird, sodass die Rentenbeiträge finanzierbar bleiben. Schließlich fordern wir die Einführung eines Altersvorsorgedepots für die private Altersvorsorge, das steuerlich gefördert werden soll.
Christof Deutscher (AfD):
Wir streben eine Rentenversicherung an, mit der Erwerbstätige sich wieder einen finanziell gesicherten Lebensabend erarbeiten können, um zum Beispiel auch 2029 mit dem 67. Lebensjahr in Rente gehen zu können. Unser Ziel ist es, das durchschnittliche Rentenniveau der westeuropäischen Länder zu erreichen. Das liegt nach Rechnung der EU (Eurostat) derzeit bei gut 70 Prozent des letzten Nettoeinkommens und damit deutlich höher als bei uns (53 Prozent). Das deutsche Rentenniveau ist nur bei einem Wachstum des BIP von ca. zwei Prozent pro Jahr langfristig zu halten. Das lag aber 2024 sogar bei minus 0,2 Prozent.
Clara Meier (Die Linke):
Mit unserer Politik können die Menschen ab 65 Jahren ihren wohlverdienten Ruhestand genießen. Ebenfalls sollen Menschen, die bereits 40 Jahre lang gearbeitet haben, abschlagsfrei in Rente gehen können. Das Rentenniveau wollen wir wieder auf 53 Prozent anheben und die Beitragsbemessungsgrenze verdoppeln. Wir fordern eine „solidarische Mindestrente“ von 1400 Euro für diejenigen, die zum Beispiel aufgrund erzwungener Teilzeit keine auskömmliche Rente bekommen würden.