Zum Artikel „Was passiert mit dem Hungerberg?“ vom 19. Februar
Große Worte rund um die eigenen Ansprüche von Transparenz und Ergebnisoffenheit tönten bei der „Zukunft im Dialog“. Was folgte, waren lediglich rhetorische Taschenspielertricks. In einer Hypothese wird angenommen, dass Dettinger Pendler täglich die Strecke des Äquators zurücklegen. Gleichzeitig wird das mit einer Milchmädchenrechnung hingedreht, als ob durch den Gewerbeschwerpunkt diese Strecke wegfällt.
Eine von drei Kurven der Bevölkerungsentwicklung zeigt bedrohlich nach unten zur Null-Linie und suggeriert ein Aussterben Dettingens. „Man muss jetzt was machen, um das abzuwenden!“, wird beschworen, wobei das Diagramm lediglich Schwankungen von 250 Einwohner abbildet.
Bei der „grünen Brennstoffzelle“, die dort entwickelt werden soll, wissen entweder die Experten nicht, dass die Herstellung des benötigten Wasserstoffs nur mit Import des extrem klimaschädlichen fossilen Methans funktioniert, oder sie sagen es nicht.
Einseitig werden Artenschutz und Folgen für die Kaltluftströmung nur für den Fall einer Bebauung untersucht. Wie sich die Population bei der eigentlich geplanten Renaturierung entwickelt und ob günstige Folgen für die Kaltluftströmung entstehen, wurde entweder erst gar nicht betrachtet oder bewusst ausgelassen.
Dass man hier von einer Erweiterung um 25 Prozent der bebauten Fläche Dettingens redet, die die besten Ackerböden vernichtet, dass ein Großteil der Grundeigentümer nicht mitmacht und wie die Konsequenzen der Ansiedlung einer hochspezialisierten Technologie für die prekären Immobilienpreise sind, würde ernst gemeinte Transparenz nicht verschweigen.
Das einzig Objektive, was man an diesem Abend feststellen konnte, war Herr Haußmanns sonderbares Verständnis von Dialog: Bei einem Redeverhältnis von 105 zu 15 Minuten war das kein offener Bürgerdialog, sondern ein „Verwaltungsmonolog“.
Manfred Häfele, Dettingen