Kirchheim. Zum mittlerweile fünften Mal haben die engsten Freunde des 2007 an Leukämie verstorbenen Kirchheimer Sängers Falko Rupprecht gemeinsam mit einem großen Stab an freiwilligen Helfern und
Robert Berndt
der Unterstützung des Club Bastion das Benefizfestival „Falkstock“ auf die Beine gestellt. Obwohl das Wetter den Organisatoren einen Strich durch die Rechnung machte und sie die Veranstaltung erstmals in den Keller verlegen mussten, tat es der Stimmung keinen Abbruch. Auch zum fünften Geburtstag des Festivals gaben sich wieder Bands mit einer breiten akustischen Palette auf der Bühne die musikalische Klinke in die Hand.
Den Auftakt machten um kurz nach 19 Uhr die erst vor zwei Jahren in Kirchheim gegründeten „China Loves White“. Mit einer rockigen Mischung aus eigenen Songs und Neuinterpretationen bekannter Stücke von den White Stripes, Black Sabbath und den Red Hot Chili Peppers stimmten die vier Jungs das Publikum erfolgreich auf das Festival ein.
Weiter ging es mit „Münchhausen“, die schon beim letztjährigen Falkstock mit von der Partie waren. Auch dieses Mal überzeugten die Stuttgarter ihre Zuhörer wieder mit poetischen Texten und ihrer akustischen Musik, die vergleichsweise ruhige Töne anschlug. Dass sie aber auch anders können, bewiesen sie gegen Ende ihres Auftritts mit Songs ihrer aktuellen EP und ihrer Interpretation eines Pink-Floyd-Songs.
Um 21.30 Uhr läuteten die fünf Mitglieder von „Trölf“ die Halbzeit des Falkstock-Festivals ein. Dabei versprühte die Gruppe mit ihrer dynamischen Mischung aus Indie-Rock und Rap mit deutschen Texten auf der Bühne so viel Energie, dass es kaum jemanden auf den Plätzen hielt.
Die ausgelassene Stimmung nutzten schließlich „Apetown“ dazu, die Festivalbesucher auf den letzten Akt des Abends einzustimmen und selbst nochmals ordentlich Dampf zu machen. Mit ihrer Musik irgendwo zwischen Incubus und The Strokes sind sie längst keine Unbekannten mehr, schließlich sind sie bei fast jedem Falkstock selbst dabei gewesen.
Es war bereits nach Mitternacht, als die letzte Band des Abends die Bühne betrat. „Ivan Ivanovich & The Kreml-Krauts“ brachten den Gewölbekeller der Bastion mit ihrer Mischung aus Ska, Russischer Folklore und Punk noch mal richtig zum Beben und lockten zahlreiche tanzwütige Besucher vor die Bühne. Mit Akkordeon, Saxofon, Posaune, Horn und einer Flasche Wodka, die brüderlich mit dem Publikum geteilt wurde, feierte die Band noch bis 2 Uhr morgens den Abschluss des fünften Falkstock-Festivals.
Als schließlich die letzten Gäste die Bastion verließen und die ersten Helfer mit den Abbau-Arbeiten begannen, hörte man aus den Lautsprechern im Gewölbekeller die Kirchheimer Band „Donnerstagabend“ – eine alte Aufnahme mit Falko Rupprecht. „Es ist mein Sohn, der da zu hören ist“, erklärt der Vater des Verstorbenen stolz. Auch dieses Jahr ließ er es sich nicht nehmen, mit seiner Frau beim Falkstock dabei zu sein. „Wir kommen jedes Jahr gerne hierher. Es wärmt einem das Herz zu sehen, was Falkos Freunde hier im Gedenken an ihn geschaffen haben.“
Seit 2008 findet jährlich das Falkstock-Festival im Gedenken an den 2007 an Leukämie verstorbenen Falko Rupprecht statt. Die gesamten Eintrittsgelder und der Erlös aus dem Verkauf von Speisen und Getränken geht an die Stefan-Morsch-Stiftung, die seit 1986 die erste deutsche Datei für Knochenmark- und Stammzellenspender betreibt.