Kirchheim. 1982 stellten die Teckboten-Redakteure zum ersten Mal im Sommer ihre Schreibmaschinen (das gab‘s tatsächlich noch) in die Ecke, klappten ihre Schreibtische hoch und fuhren hinaus in die Ortschaften des Verbreitungsgebiets der Lokalzeitung, um mit ihren Lesern ins Gespräch zu kommen und zu hören, wo der Schuh drückt. Das war sozusagen die Geburtsstunde der Mobilen Redaktion. Und die rief nur ein Jahr später nicht nur die Leser auf, sondern alle, die Lust auf eine gemütliche Radtour hatten, in die Pedale zu treten. Jeder konnte mitmachen – Jung und Alt, Groß und Klein. Die Ziele waren von Anfang an klar: Es sollten Dorffeste der örtlichen Vereine sein. Dabei blieb es bis heute.
Die Resonanz war von Jahr zu Jahr sehr unterschiedlich, je nach Wetter und Konkurrenzveranstaltung. Was die Teilnehmerzahl anbelangt, fällt dem Wiesenhock in Schlattstall eine besondere Rolle zu. Dieses idyllische Fleckchen Erde brachte im Jahr 1993 doch sage und schreibe 835 Teckboten-Radler auf die Strecke nach „Schlooschl“. Die Mobile Redaktion hatte weder davor noch danach so viele Teilnehmerkärtchen gezählt.
Allerdings hält Schlattstall auch den Negativrekord. Lediglich 110 Teilnehmer machten sich 1995 von Kirchheim auf ins Lenninger Tal. Doch die erwiesen sich als äußerst regenerprobt. Es war jedenfalls die Teckboten-Radlertour mit der geringsten Teilnehmerzahl.
Je nachdem, ob die Tour ins Lenninger Tal beziehungsweise ins Freilichtmuseum führte oder nach Schlierbach und in Richtung Neidlingen, wurde auf dem Parkplatz des Ludwig-Uhland-Gymnasiums oder vor dem GO Druckhaus in der Bohnau gestartet. Immer aber konnte die Mobile Redaktion auf die Bereitschaften des Roten Kreuzes zählen, die am Start und am Ziel mit Blutdruckmessstationen bereitstanden und nicht selten auch einen Wagen auf Strecke schickten. Ebenso stellte das Polizeirevier Kirchheim eine Fahrradstreife ab, wenn es der Dienstplan zuließ.
So wird es auch übernächsten Sonntag, 2. September, wieder sein, wenn es heißt: „Auf geht‘s zum Hepsisauer Dorffest.“ Vier mal war die idyllisch gelegene Zipfelbachgemeinde bisher das Ziel der Teckboten-Radlertour. Nun, beim 30. Mal, führt wiederum kein (Rad-)Weg an Hepsisau vorbei. Und am Ende steht auch diesmal die spannende Frage: Wer gewinnt einen der attraktiven Preise?