Arbeitslosenquote lag im Juli bei 3,7 Prozent – Rennen um Ausbildungsplatz geht in die heiße Phase
Saisonal üblicher Anstieg der Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen, der die Landkreise Esslingen und Göppingen umfasst, im Juli gestiegen. Der Anstieg um 155 Menschen – das ist eine Zunahme um 1,0 Prozent – auf 15 509 arbeitslose Frauen und Männer hat vor allem saisonale Gründe.

Göppingen. Die Arbeitslosenquote lag im Juli bei 3,7 Prozent und war damit gleich hoch wie vor einem Jahr. „Die Zunahme der Arbeitslosigkeit ist saisonal bedingt und bewegt sich in einem üblichen Rahmen“, erklärt Wilfried Hüntelmann, Leiter der Göppinger Arbeitsagentur. „Es haben sich vor allem junge Menschen nach Abschluss der Ausbildung bei uns gemeldet. Das werden wir auch noch im nächsten Monat spüren.“ Diese in der Regel gut qualifizierten jungen Menschen würden aber sicherlich schnell wieder einen Arbeitsplatz finden.

Die beiden Landkreise im Agenturbezirk unterscheiden sich in ihrer Entwicklung: Während die Arbeitslosigkeit im Landkreis Esslingen im Vergleich zum Vormonat und auch zum Vorjahr etwas zurückgegangen ist, ist sie im Landkreis Göppingen gestiegen.

Beim Jobcenter des Landkreises Esslingen mit den Standorten in ­Esslingen, Kirchheim, Leinfelden-­Echterdingen und Nürtingen ging die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 0,9 Prozent zurück und liegt nun bei 5 988 Arbeitslosen. Das waren 4,9 Prozent mehr als im Juli 2013.

Beim Jobcenter des Landkreises Göppingen mit den Standorten Geislingen und Göppingen waren 3 035 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 0,8 Prozent mehr als im Vormonat und 3,3 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

Im Juli waren 217 Jugendliche unter 20 Jahren arbeitslos gemeldet; das waren sieben mehr als im Vormonat, aber 29 weniger als im Vorjahresmonat. Bei den jungen Menschen unter 25 Jahren waren es 1 413 Arbeitslose, 153 mehr als im Vormonat, aber 45 weniger als im Juli 2013.

Die Zahl der 50-jährigen und älteren Arbeitslosen ist im Vergleich zum Juni um 81 auf 5 160 Personen gesunken. Das sind 106 Personen mehr als im Juli 2013.

4 822 Menschen waren im Juli seit mindestens einem Jahr bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern arbeitslos gemeldet und galten damit als langzeitarbeitslos. Das waren 78 Personen mehr als im Vormonat und 308 mehr als im Vorjahresmonat.

Die Zahl der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen nahm von Juni auf Juli um sechs auf 1 061 Personen zu. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 39 schwerbehinderte Menschen mehr arbeitslos gemeldet.

Die Arbeitslosenquote lag im Juli im Landkreis Göppingen bei 4,2 Prozent und im Landkreis Esslingen bei 3,5 Prozent (Esslingen: 3,8; Kirchheim: 3,5; Leinfelden-Echterdingen: 2,8 und Nürtingen: 3,3).

Im Juli waren 7 784 freie Arbeitsplätze beim Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter zur Besetzung gemeldet. Das waren 149 mehr als im Vormonat und 919 mehr als im Vorjahr. Die Zahl der neu gemeldeten Arbeitsstellen ist im vergangenen Monat ebenfalls gestiegen: 2 584 Stellen wurden neu gemeldet. Das waren 361 mehr als im Juni, aber 174 weniger als im Vorjahresmonat.

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober vergangenen Jahres meldeten sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen 4 781 Bewerber um eine Ausbildungsstelle, das entspricht einem Minus von 0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Zugleich gab es 4 921 gemeldete Berufsausbildungsstellen, 0,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.

„Das Rennen um einen Ausbildungsplatz geht jetzt in die heiße Phase. Auch in den letzten Wochen vor Ausbildungsstart ist noch richtig viel Bewegung am Ausbildungsmarkt“, betont Bettina Münz, Geschäftsführerin des operativen Bereichs der Göppinger Arbeitsagentur. „Einige Arbeitgeber haben ihren Auszubildenden noch nicht gefunden, und es gibt auch noch Jugendliche, die ohne Ausbildungsplatz sind.“ Natürlich seien die Berufsberater auch in den Sommerferien für die Jugendlichen da, die kurzfristig einen Termin brauchen.

Zum Stichtag 31. Dezember 2013 waren 272 770 Arbeitnehmer sozialversicherungspflichtig beschäftigt: Das sind 1,0 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Damit liegt der Beschäftigungsaufbau im Göppinger Agenturbezirk unter dem Schnitt von Baden-Württemberg, der bei plus 1,6 Prozent lag.aa