Beuren. Am Sonntag, 24. März, um 11 Uhr meldet sich das Freilichtmuseum in Beuren aus der Winterpause zurück. Erwartet werden nicht nur viele Besucher, sondern auch Vertreter von sechs weiteren Freilichtmuseum in Baden-Württemberg. Die sogenannten „Sieben im Süden“ präsentieren ihr gemeinsame Jahresthema „Die 1920er Jahre auf dem Land“. Mit dabei ist das SWR-Fernsehen, das einen Beitrag für die Reihe „Treffpunkt“ dreht. Die Sendung wird am Ostersonntag um 18.45 Uhr ausgestrahlt.
Prägend für die 19. Museumssaison wird sicherlich die Aufstellung des Bauernhauses Bühler aus Öschelbronn sein, das allerdings erst 2015 eingeweiht wird. Die Besucher sind hautnah dabei, wenn das Haus ab Mai Form abnimmt, und das finden Landrat Heinz Eininger und Museumsleiterin Steffi Cornelius auch gut so. „Die Besucher können am Baufortschritt teilhaben“, sagt Heinz Eininger, beispielsweise sind Führungen durch die Baustelle geplant. „Das Haus wird mit 15 Metern Firsthöhe ein Blickfang und ein Anziehungspunkt“, freut sich der Landrat und verbindet mit dem Neuzugang die Erwartung, dass die magische Besuchermarke von 80 000 geknackt werden kann. Schließlich belebten neue Häuser immer in besonderer Weise.
Das Jahresthema dreht sich in der neuen Saison um „Heimat und Fremde“. In Vorträgen, Führungen und Mitmachaktionen möchte das Freilichtmuseum vermitteln, wie Aus- und Einwanderung das dörfliche Leben beeinflussten – „vom 30-jährigen Krieg bis zu den Einwanderern unserer Zeit“, so Eininger. Einwanderung hätte stets wichtige Impulse von außen gebracht, aber eben auch Konflikte und Spannungen. Wie Einwanderer ihre neue Heimat kulinarisch bereichert haben, zeigt die Museumsgastronomie begleitend zu der Vortragsreihe, die den Titel „Kommen, Gehen, Bleiben – Migration und regionale Identität“ trägt. Orientalische Rezepte oder Schweizer Küchenspezialitäten wechseln sich in kulinarischen Themenwochen ab mit donauschwäbischen Gerichten aus dem Banat und der Batschka, der jüdischen Küche, böhmischen Knödeln, Mohnstrudel oder der italienischen Panna Cotta.
In den Sommerferien kommen besonders Familien auf ihre Kosten. Passend zum Thema „Heimat und Fremde“ bietet das Freilichtmuseum Familienführungen an – darunter auch eine Museumsführung auf Schwäbisch sowie ein Rundgang, der sich dem „Exportschlager Albschnecken“ widmet. Auch Mitmachaktionen wie „Multikulturelles Backen“ oder „Alte und neue Kinderspiele von hier und aus aller Welt“ stehen auf dem Programm.
Während die Baustelle rund um das Haus Bühler unübersehbar sein wird, möchte das Museum die Blicke der Besucher auf etwas lenken, das auf den ersten Blick wie Beiwerk erscheint: Zäune. Neu angelegt und erstmals zu sehen sind nach historischen Vorlagen und Mustern rekonstruierte Zäune wie Stangen-, Schwarten- oder Flechtzäune. Die Gatter und Gehege für Ziegen und Schafe wurden erneuert, genauso wie der Zaun um den Kräutergarten.
Der größte Sponsor ist auch in dieser Saison die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen (KSK), die pro Besucher 1,50 Euro in das Museumssäckel gibt. Im vergangenen Jahr brachte das dem Freilichtmuseum 143 000 Euro ein. „Für die Kreissparkasse ist es ein wichtiges und schönes Anliegen, mit dabei zu sein“, sagte der Vorstandsvorsitzende der KSK, Franz Scholz, der gleich noch auf einen Erlebnistag im Freilichtmuseum hinwies. Am Samstag, 27. Juli, findet dort ab 11 Uhr die „KNAXiade“ der Kreissparkasse statt.
INFO
Mehr Informationen zum Programm gibt es auf www.freilichtmuseum-beuren.de oder im Veranstaltungskalender, der an vielen Stellen ausliegt.