Es bleibt eine Rechnung mit vielen Unbekannten, doch zumindest der Kurs ist jetzt vorgezeichnet: Die 2. Basketball-Bundesliga startet am 17. Oktober in die neue Saison. Das hat die Liga gemeinsam mit allen Zweitligisten der Pro A und Pro B einstimmig beschlossen. Von der Verschiebung des Starts um einen Monat verspricht sich die Liga mehr Planungssicherheit für die Vereine. Eine Sicherheit, die es freilich nicht geben kann, denn wie sich die Pandemie bis Oktober entwickelt, weiß keiner. Man werde alles daransetzen, zum vorgesehenen Termin vor Zuschauern starten zu können, verspricht Liga-Geschäftsführer Christian Krings. „Das ist für die Vereine existenziell“, sagt er. „Der Basketball lebt von Emotionen und die Vereine von den Einnahmen.“
Werden die Fans im Oktober dabei sein können, dann wohl nur unter strikten Hygieneregeln. Jeder Verein ist verpflichtet, der Kommune ein entsprechendes Konzept vorzulegen. Die Liga arbeitet zurzeit an einem gemeinsamen Plan für Laufwege, Ticketing, Bewirtung und VIP-Bereiche. „Wir warten ab, bis es eine einheitliche Lösung gibt“, sagt Knights-Geschäftsführer Chris Schmidt, der damit rechnet, dass es die unabhängig von der Sportart geben wird. „Schließlich sitzen alle Hallensportler im selben Boot.“
Zu den vielen offenen Fragen gehört auch die nach der Anzahl der Mannschaften in der kommenden Saison. Immerhin: Die Zweitliga-Klubs scheinen die Krise bis hierhin erstaunlich gut bewältigt zu haben. Zwölf der 17 seitherigen Vereine in der Pro A haben ihre Lizenz ohne Auflagen erhalten - darunter auch Kirchheim. Für Schmidt trotz momentan schwieriger Lage keine Überraschung: „Das ist unser Anspruch, und den haben wir uns in den zurückliegenden Jahren durch solides Wirtschaften auch redlich verdient“, sagt er.
15 oder 16 Teams
Nicht mehr dabei sein werden hingegen die Schalker. Der Tabellenvorletzte hat einen Lizenzantrag aus finanziellen Gründen erst gar nicht eingereicht. Weil Finalist Bremerhaven aus ähnlichen Gründen auf den Aufstieg in die BBL verzichtet und es im Krisenjahr keine sportlichen Absteiger gibt, würde die Pro A im Oktober mit nur 15 Teams starten. In der Pro B will keiner der sportlichen Aufsteiger den Sprung in die höhere Liga wagen. Gut möglich allerdings, dass es anders kommt: Zum einen ist das Lizensierungsverfahren in der BBL noch nicht abgeschlossen, und damit zumindest nicht ausgeschlossen, dass es Zwangsabsteiger geben könnte. Zum anderen zeigen sich die Pro-A-Vertreter offen für ein Wildcardverfahren, das der Liga doch noch die Sollstärke von 16 Mannschaften bescheren könnte. Ein möglicher Kandidat: die Metropol Baskets Ruhr, ein Partnerverbund der Klubs aus Recklinghausen, Bochum, Essen und wiederum Schalke, der bisher vor allem in den Nachwuchs-Bundesligen in Erscheinung getreten ist.
Dass es eng werden könnte im Terminkalender, braucht trotz des späten Saisonbeginns diesmal niemand zu fürchten. Eine Runde mit 16 Teams würde immer noch zwei Spieltage weniger als zuletzt bedeuten. Zudem wird durchgängig gespielt. Das heißt, auch an den Terminen, die der Weltverband Fiba für internationale Einsätze reserviert hat. Vergangene Saison sorgte dies in der Pro A mit ihren 17 Mannschaften noch für Kopfschütteln, weil trotz Englischer Wochen und chronischer Terminnot im November und Februar an zwei Wochenenden nicht gespielt wurde.