Ohmden. „Der Schieferabbau muss weiterhin gewährleistet sein“, erklärte der Planer Erich Ernst Kuhn in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Deshalb sei der vor drei Jahren präsentierte Vorentwurf für das Clubhaus nicht umsetzbar gewesen. Den jetzigen Alternativstandort bezeichnete Kuhn als „Sandwich“-Lösung. Konkret bedeutet das, dass der Schieferabbau um das Gebäude herum Richtung Osten fortschreiten kann.
Wie Kuhn erläuterte, wurden die übrigen Projekte bereits entsprechend der ersten Änderung des Bebauungsplans abgewickelt. Dazu gehören die Erweiterung der Abschlagsboxen, der Anbau an einen Geräte-Schuppen fürs Greenkeeping sowie das Anlegen von Ausweichparkplätzen. Einzig gegen den ursprünglich vorgesehenen Standort des Clubhauses habe die Region wegen des Schiefers sogenannte raumordnerische Belange ins Feld geführt.
Der nun vom Golfclub favorisierte und in punkto Kosten und Flächen optimierte Vorschlag sieht ein maximal 32 auf 15 Meter großes Gebäude vor. Im überwiegenden, westlichen Teil beträgt die Traufhöhe fünf, die Firsthöhe 5,50 Meter. Im östlichen Bereich ist das Haus mit zwei Stockwerken maximal acht Meter hoch. „Um dem Schieferabbau nicht noch mehr Fläche zu entziehen, werden die Umkleideräume nach oben verlagert“, so Kuhn. Der Sprung zwischen den beiden Geschossen sei nicht ganz so groß, weil im westlichen Teil ein Versammlungsraum untergebracht sei, der mehr Höhe verlange als die Nebenräume. Das Dach auf dem Gebäude, das in Holzbauweise erstellt werden soll, wird extensiv begrünt.
Der Golfclub müsse sich darüber im Klaren sein, dass er nicht in ein paar Jahren eine weitere Ausnahmeregelung erwirken könne, so Gemeinderat Dr. Klaus Dolde. Damit rannte er bei Kuhn offene Türen ein: „Darauf habe ich die Vorstandschaft hingewiesen und gesagt‚ jetzt gilt es. Wenn das raumordnerische Problem nicht wäre, hätten wir großzügiger geplant und wären mehr in die Tiefe gegangen.“ In Breite und Länge habe man nun lediglich 50 Zentimeter Luft. Dolde stieß sich auch an der Architektur. „Eine futuristische Dachform war nicht gewollt. Nun ist man wieder bei so einer Form gelandet.“ Das ließ der Planer so nicht stehen: „Wir haben jetzt einen ganz anderen Entwurf, aber es handelt sich schließlich auch nicht um eine Feldscheuer.“
Der Präsident des Vereins, Norbert Schmid, freut sich indes darüber, dass nach jahrelangen zähen Verhandlungen endlich Bewegung in das Thema Clubhaus kommt. „Die jetzige räumliche Situation ist eines 700 Mitglieder zählenden Vereins nicht würdig“, sagte Schmid auf Anfrage. „In dem Container geht es eng her und an heißen Sommertagen ist darin eine Gluthitze.“ Davon konnten sich Schmid zufolge bei einem Vor-Ort-Termin im Juli 2012 auch die Vertreter von Gemeinde, Landratsamt und Region überzeugen.
Wie Bürgermeister Martin Funk betonte, trägt der Golfclub die Kosten für das Planverfahren. Einstimmig fasste der Gemeinderat den Beschluss, den Entwurf des geänderten Bebauungsplans zu billigen und ihn öffentlich auszulegen.