Bissingen. „Der Wohlstand kommt auf guten Wegen“, zitierte Landrat Heinz Eininger ein geflügeltes Wort der alten Römer. Das sei auch heute nicht anders, weshalb der Landkreis Wert auf ein intaktes Straßennetz lege, meinte gestern der Kreisverwaltungschef bei der Begutachtung des gelungenen Werks in Bissingen. Freilich sei dies in Zeiten knapper Kassen eine stetige Herausforderung, zumal die Förderung nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) durch den Bund 2019 auslaufe.
Jährlich plant der Landkreis Esslingen für die Sanierung seiner Straßen 1,2 Millionen Euro ein. 2,4 Millionen Euro sind dem Bau neuer Kreisstraßen vorbehalten.
1,92 Millionen Euro investierten Kreis Esslingen und Gemeinde Bissingen gemeinsam in die rund 1,6 Kilometer lange Straßenbaumaßnahme. Ein kombinierter Geh- und Radweg wurde angelegt beziehungsweise ausgebaut, und an der Einmündung der Kreisstraße K 1251 in die K 1250 vor dem Naberner Ortseingang aus Richtung Weilheim ein Kreisverkehr installiert, der auch von Schwerlasttransporten aus dem Bissinger Gewerbegebiet befahren werden kann.
Insgesamt war die Seegemeinde mit rund 845 000 Euro mit von der Partie. „Ein Mammutprogramm“ für die 3 500-Seelen-Gemeinde, wie Bürgermeister Marcel Musolf gestern gestand. Denn außer den Kosten für den Straßenbau mussten die Bissinger nochmals rund 520 000 Euro im Untergrund verbuddeln. Die Gemeinde ließ in der Vorderen Straße neue Wasserleitungen verlegen und den Abwasserkanal austauschen sowie ein Leerrohr für weitere Verbesserungen im Breitbandbereich sowie Stromleitungen verlegen. Gleichzeitig wurde ein neuer kombinierter Geh- und Radweg mit einer Breite von 2,50 Meter angelegt. Radfahrer, die bergauf in Richtung Ortsmitte fahren, sind nun besonders geschützt. Die sanierte Straße selbst ist in der Ortsdurchfahrt sechs Meter breit.
Die Stadt Kirchheim hatte Kosten in Höhe von rund 50 000 Euro für den Radwegeausbau am Ortseingang von Nabern und die Fahrbahnsanierung zu bezahlen. Durch den Kreisel sei eine deutliche Beruhigung des Verkehrs in der Naberner Ortseinfahrt und eine Verkehrsreduzierung zu bemerken, freute sich Naberns Ortsvorsteherin Susanne Jakob. Auch steigere der Radweg die Sicherheit der Pedaleure.
In den nächsten 14 Tagen werden noch Kabelarbeiten zwischen Fabrikstraße und Stahlbrunnstraße ausgeführt und die Bauarbeiter der Firma Leonhard Weiß fasen die Randsteine ab und bringen den Deckbelag auf den Asphalt auf. Dann kann die Bissinger Ortsdurchfahrt nach 18-monatiger Bauzeit wieder durchgehend befahren und die Umleitungsschilder können endlich entfernt werden.