Basketball
Scharrena fest in Hand der Heidelberger

Basketball Vor der Rekordkulisse von 1850 Zuschauern verlieren die Knights ihr „Heimspiel“ in Stuttgart gegen den Landesrivalen aus der Kurpfalz mit 68:81.

Zumindest sportlich hat sich der Umzug in die Stuttgarter Scharrena nicht gelohnt: Die Zweitligabasketballer der Kirchheim Knights haben das erste Heimspiel außerhalb der Stadtgrenzen verloren. Durch die 68:81-Pleite gegen Heidelberg rutschen die Ritter auf den sechsten Tabellenplatz. Knackpunkt vor der Rekordkulisse von 1 850 Zuschauern war das zweite Viertel, das mit 28:10 deutlich an die Heidelberger gegangen war. Diese Hypothek war am Ende zu groß, um in der zweiten Halbzeit noch einmal zurückzukommen.

Dabei hatten die ersten fünf Kirchheimer Zähler ihren Teil dazu beigetragen, dass der ohnehin schon hohe Lautstärke-Level noch einmal nach oben geschraubt wurde. Die Gäste blieben davon jedoch völlig unbeeindruckt. Allen voran Jaleen Smith, der mit 26 Punkten und neun Rebounds einen Sahneabend erwischte.

Nach dem guten Ritterstart übernahmen die Gäste schnell das Kommando - 24:15 stand es nach dem ersten Viertel. Die Heidelberger präsentierten sich dabei nicht unbedingt überlegener, sondern aggressiver und zielstrebiger. Wann immer sich eine Lücke in der Kirchheimer Hintermannschaft auftat, versuchten die Kurpfälzer diese zu nutzen. Im Kirchheimer Angriff bot sich hingegen ein Mix aus zaghaften Angriffen und etwas Pech im Abschluss.

Im zweiten Abschnitt nahm dies nochmals zu. Während bei Heidelberg nahezu jeder Schuss ein Treffer war, fanden die Korbjäger nicht zu ihrem Rhythmus und verzettelten sich häufig in Aktionen, die keinen Erfolg brachten. „Wir haben in der ersten Halbzeit einfach nicht gut gespielt und alles vermissen lassen, was wir uns vorgenommen hatten“, befand Knights-Coach Mauro Parra.

Beim Halbzeitstand von 52:25 schien der Sieger bereits festzustehen. Doch die Ritter kamen komplett verändert aus der Pause. Deutlich aggressiver, ja nahezu wütend, legten die Teckstädter nun deutlich zu. In der Defensive wurde aktiver verteidigt, in der Offensive traten sie Spieler selbstbewusster und aggressiver auf. Folge: Der Heidelberger Vorsprung schrumpfte, die Halle bebte.

Nach dem dritten Viertel stand es „nur“ noch 63:48 aus Gäste-Sicht. Bis auf elf Punkte verkürzten die Knights den Rückstand und hatten durch gute Defensivarbeit mehrere Male die Möglichkeit, bis auf weniger als zehn Punkte heranzukommen. Doch das Wurfglück war an diesem Abend nicht auf Seiten der Ritter. Stattdessen erzielte Smith erneut einige Punkte und sorgte für Sicherheit auf Seiten der Heidelberger, die sich den Erfolg im Baden-Württemberg-Derby nicht mehr nehmen ließen.

„Der Sieg geht verdient nach Heidelberg“, zollte Parra dem Gegner Respekt, „wenn am Schluss zwei, drei Aktionen in unsere Richtung laufen, kommen wir vielleicht nochmal zurück. Aber wir müssen unbedingt daran arbeiten, auch in schlechten Phasen nicht einzubrechen.“

Für die Ritter und ihre Fans war es dennoch ein denkwürdiger Tag. „Die Veranstaltung an sich, das Rahmenprogramm, die Begeisterung und der Zulauf der Fans waren einfach toll. Es hat sehr viel Spaß gemacht, diesen Event mit all den Leuten zu erleben. Mit dem sportlichen Ergebnis sind wir natürlich nicht zufrieden“, erklärte Knights-Geschäftsführer Christoph Schmidt.cs