Zum Artikel „Die Europäische Union muss dem Kreml die Stirn bieten“ vom 12. Februar
Geht es noch scheinheiliger und verlogener? Haben die FDP-Akteure wie auch EU- und deutsche Politiker bei Bildern und Videos abgeschaltet, als bei Rassenunruhen in den USA unbewaffnete farbige Mitbürger von weißen Polizisten geschlagen und getreten wurden?
Haben sie abgeschaltet, als quasi vor laufender Kamera ein am Boden liegender Farbiger minutenlang gewürgt wurde und später verstarb? Kein Einzelfall. Nach Recherche wurde gegen keinen ein Verfahren eröffnet. Lediglich vom Dienst suspendiert! Auch das Gefangenenlager Guantanamo ist nicht Vergangenheit, sondern wird als „Guantanamo Bay Naval Base“, einem Stützpunkt der US Navy auf Kuba, weiter betrieben. Wird so Rechtstaatlichkeit buchstabiert?
Wie „blauäugig“ müssen Politiker sein, die das ignorieren und stattdessen Anschlägen auf russische Oppositionelle gedenken? Mit einseitiger Betonung in der Berichterstattung beeinflusst die Presse (freiwillig, gewollt!?) die Stimmung. Nach dem Motto, „es wird vermutet, dass es (mal wieder) russische . . . gewesen sein könnten.“
Die Pressefreiheit ist ein hohes Gut! Sie - die Presse - nimmt sich aber auch die Freiheit heraus, eben nicht über alle Begebenheiten neutral und umfassend zu berichten - sondern einiges oft genug nur als Randnotiz zu vermerken. So werden zumeist negative Berichte gegen Russland und seinen Präsidenten Putin bis zum Abwinken immer und immer wieder wiederholt, während andere Ereignisse „totgeschwiegen“ werden.
Die Europäische Union muss sich gegenüber den USA global profilieren und als eigenständiger Gesprächspartner auftreten. Sanktionen sind ein Zeichen von Hilflosigkeit und mentaler Schwäche. Ganz sicher nicht als diplomatisches Geschick zu werten. Diplomatie setzt den leidenschaftlichen Willen zum Ausgleich voraus, Konflikte zu vermeiden - und Waffen ruhen zu lassen.
Herbert Woyna, Bissingen