Fussball
Schlammschlacht in der Fuchsgrube

Fußball Die Entlassung von Trainer Daniel Rieker beim TSV Köngen sorgt weiter für Zwist. Von Peter Eidemüller

Köngen. Die Entlassung von Trainer Daniel Rieker beim Fußball-Landesligisten TSV Köngen (wir berichteten) entwickelt sich zur Schlammschlacht. Nachdem der Landesliga-Aufsteiger den 33-Jährigen am Montag nur vier Tage vor dem ersten Punktspiel geschasst hatte und in Mario Sinko postwendend seinen Nachfolger präsentiert hat, wittert Rieker ein abgekartetes Spiel. „Es kann doch kein Zufall sein, dass Mario Sinko einen Tag, nachdem ich entlassen werde, das Training leitet“, so Rieker, „das war von langer Hand geplant.“

Der Name Sinko, der die Köngener bereits vor drei Jahren betreut hatte, sei während der abgelaufenen Saison immer wieder durch die Fuchsgrube gewabert, so Rieker. Vor wenigen Wochen hatten die Vereinsverantwortlichen ihm eine Trainer-Doppelspitze vorgeschlagen, bei der er Sinkos Co-Trainer hätte werden sollen. Rieker lehnte ab („Warum soll ich Co-Trainer der Mannschaft werden, mit der ich aufgestiegen bin?“), was ihm von den Vereinsoberen als beratungsresistent angekreidet wurde. „Die haben sich Mario Sinko die ganze Zeit warm gehalten und nur nach einem Vorwand gesucht, um mich rauszuschmeißen“, klagt Rieker, der sich nichts vorzuwerfen hat.

Die Verantwortlichen sehen das anders. Wie TSV-Sportchef Joachim Dienelt unter der Woche erklärte, habe der Verein auf Kritik am Trainer in Sachen Fitness, Kommunikation sowie Organisation reagieren müssen. Diese war bereits seit Beginn der Rückrunde aus Teilen der Mannschaft gekommen und über den Spielerrat an die Abteilungsleitung herangetragen worden. „Da konnten wir nicht einfach weghören“, betont Dienelt.

Daniel Rieker hat die Vorwürfe in Richtung des TSV-Funktionärs, sein Rauswurf sei von langer Hand geplant worden, inzwischen ausgeweitet. Auf Facebook kommentiert er einen Beitrag der Nürtinger Zeitung, die Markus Schweizer als neuen Co-Trainer von Mario Sinko vermeldet, mit den Worten: „Herr Dienelt, wie berechenbar Sie doch sind. Ich musste mir meinen Co-Trainer noch selber aus den eigenen Reihen organisieren weil der ,Markt keinen hergab‘ und zwei Tage nach meinem Rauswurf wird ein neuer Co-Trainer präsentiert. Ein weiterer Baustein Ihrer kleinen Farce.“ Brisanz gewinnt die Besetzung des Co-Trainerpostens durch die Tatsache, dass Markus Schweizers Bruder Michael in Köngen spielt als einer der Kritiker Riekers gilt.

Ob und wie stark sich die Angelegenheit auf die Mannschaft auswirkt, wird sich spätestens heute Abend zeigen: Ab 19 Uhr erwartet der TSV Köngen im ersten Spiel der neuen Landesligasaison den SV Ebersbach.