Kirchheimer Eis-Liebhaber haben in dieser Saison jede Menge Lust auf Neues
Schlumpf, Cookies und Drachenfrucht

Kirchheim. Immer wenn die ersten Miniröcke in der Innenstadt gesichtet werden, holen die Eisdielenbesitzer ihre Kellen raus. Während die


Luft auf dem Asphalt steht, sitzen die Kirchheimer gerne unter den Sonnenschirmen der vielen städtischen Eiscafés.

Eisdielen sind in der Innenstadt massenhaft zu finden. „Im Frühling sprießen sie aus dem Boden wie die Blumen und verschwinden im Herbst wieder mit ihnen“, lacht Eis-Liebhaberin Hildegard Juliane Rosenberger.

Die Kirchheimer haben diesbezüglich also viel Auswahl. Wohin es zum erfrischenden Eisessen geht, entscheidet sich laut Eisdielenbesitzerin Mary Ongaro nach der Qualität. „Es liegt an den Zutaten“, meint sie, „wenn die natürlich und frisch sind, merken die Leute das.“ Auch Trends ziehen (vor allem junge) Kunden in die Eisdielen. Kalt aufgeschäumte Kaffees mit Eiswürfeln, genannt Frappés, Milkshakes und Eiskaffees werden immer beliebter.

„Die Leute suchen was Besonderes, was Neues“, meint Eisdielenbesitzer Alfredo Constanzo. Sein Amadeus-Eis, mit dem Geschmack von Mozartkugeln, ist dieses Jahr sehr beliebt. Die Taktik: Die Eisdiele gibt Probierlöffelchen aus, sobald eine neue Kreation in ihrer Theke zu finden ist. Auch das leuchtend blaue „Schlumpf-Eis“ verkauft sich überdurchschnittlich gut. „Die Kinder lieben es“, erzählt der Eisdielenbesitzer, „sie ziehen die Eltern her“ – und das im wörtlichen Sinne.

Alfredo Constanzo gehört zu den experimentierfreudigen Verkäufern, die in diesem Sommer auch den neuesten aller Trends anbieten: Frozen Joghurt. Die weniger süße, aber genauso kühle Alternative zur Eiscreme hat es von Korea über die USA jetzt auch nach Deutschland geschafft. Die Beilagen zum eiskalten Joghurt wie Smarties, Soßen oder Früchte können selbst gewählt und kombiniert werden.

Bis jetzt hat die Wetterfee den Eisdielen Kirchheims nicht gerade zugearbeitet. Eisdielenbesitzerin Mary Ongaro beschwert sich: „In den Oster- und Pfingstferien war das Wetter viel zu wechselhaft.“ Jetzt endlich ist die Sonne aber aus ihrem Versteck gekommen. Die Eisverkäufer können sich momentan kaum vor Kundschaft retten und hoffen, dass das Wetter weiterhin mitspielt. An den heißesten Tagen im Jahr sind viele Kirchheimer mittags im Freibad, dem einzigen Ort, an dem sich eine solche Hitze aushalten lässt. „Aber ab 16 Uhr rennen sie uns die Bude ein“, sagt eine Verkäuferin aus der Innenstadt lachend.

„Hauptsächlich kommen Familien zum Eisessen“, erzählt Luis Costa, ebenfalls Geschäftsführer einer Kirchheimer Eisdiele. „Sie wollen Joghurt-Maracuja-Eis, Drachenfrucht, Walnuss-Feige und Butterkeks.“ Die einzige „traditionelle“ Sorte, die bei den exotischen Neuheiten mithalten könne, sei Stracciatella. „Das kommt nie aus der Mode.“

Und auch ein weiterer Klassiker bleibt erhalten: So viel große Eisbecher mit ihren Melonenscheiben und Schirmchen auch hermachen – am meisten Anklang finden die althergebrachten Kugeln zum Mitnehmen in der Waffel. Wer die meterlangen Schlagen vor den Eiscafés überstanden hat, setzt sich an der Maff, vor der Bastion oder am Postplatz auf eine schattige Bank und schleckt dort fröhlich vor sich hin.