Nürtingen. Ein Zaun rund um den Schulhof des Nürtinger Max-Planck-Gymnasiums? Schulleiterin Petra Notz sieht darin die letzte Möglichkeit, den Hof für ihre rund 900 Schüler vor Vandalismus zu schützen. Die Mehrheit im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss des Gemeinderats wollte in der Sitzung am Dienstagabend jedoch vorerst davon absehen.
Bei der Stadtverwaltung ist das Problem bekannt. Der Schulhof sei seit Jahren in den Abend- und Nachtstunden Treffpunkt von Jugendlichen, wobei es immer wieder zu Ruhestörungen, verstärktem Müllaufkommen und Vandalismus komme. Der Einsatz der Schulsozialarbeit, der „Nachtwanderer“, des Ordnungsdienstes und schließlich auch einer privaten Sicherheitsfirma habe jedoch keinen dauerhaften Erfolg gebracht. Im Gegenteil, der Schulbetrieb leide mehr denn je unter Vandalismus und den Hinterlassenschaften der nächtlichen Aktivitäten.
Schulleiterin Notz bestätigte das im Ausschuss. Sie berichtete auch von Schlägereien. Schüler, die von späteren Unterrichtseinheiten kämen, fühlten sich zum Teil nicht sicher.
Alles wird mutwillig zerstört
Auf der anderen Seite sei der Schulhof als Freiraum in Anbetracht des ausgedehnten Schulbetriebs immer wichtiger geworden. Deshalb sei geplant, ihn mit Spielgeräten und Sitzgelegenheiten aufzuwerten und dafür Eigenmittel und Spenden einzubringen. Jedoch sei alles, was dort bisher von der Schule installiert wurde, mutwilliger Zerstörung ausgesetzt gewesen, wie zum Beispiel eine massive Tischtennisplatte. Deshalb sehe man keine andere Möglichkeit als die Einzäunung. Schulleiterin Notz versichert: „Wir wollen uns nicht abschotten.“ Spielende Kinder oder auch Mütter, die sich mit Kleinkindern an den Sitzgelegenheiten treffen, seien in Zukunft auch kein Problem. Die Absperrung könnte bis in die Abendstunden offen gehalten und dann vom Hausmeister geschlossen werden.
Die Minimallösung für einen zwei Meter hohen Doppelstabmattenzaun aus Metall wird mit 30 000 Euro veranschlagt. Allerdings war sich der Gemeinderatsausschuss darüber einig, dass ein Zaun nur das letzte Mittel sein könne, denn: Dadurch würde das Problem nur an eine andere Stelle in der Stadt verlagert.Uwe Gottwald