CDU-Stadtverband präsentierte mitreißenden Kabarettabend mit Ernst und Heinrich
Schwäbisch-international von „ying“ bis „dürdsu“

Kirchheim. Lachen ist gesund. Das ist allseits bekannt. Schwäbisch isch gsond. Das wissen die Besucher der 


voll besetzten Kirchheimer Stadthalle spätestens seit dem jüngsten Auftritt von Ernst und Heinrich, die ihr gleichnamiges Programm präsentierten. Lachen und Schwäbisch gingen dabei eine wunderbare Symbiose ein. Kein Zweifel: Dieser Abend war in jeder Hinsicht gewinnbringend, einerseits für die Gesundheit und Entspannung des begeisterten Publikums, andererseits für einen guten Zweck. Der Veranstalter, der CDU-Stadtverband Kirchheim-Dettingen unter der Ägide des Vorsitzenden Stefan Hägele stiftet nämlich den Reinerlös der Teckboten-Weihnachtsaktion, und das renommierte Künstlerduo Ernst Mantel und Heiner Reif legt von seiner Gage sogar noch etwas drauf.

Der „kabarettistische Lieder­abend“ führte dem Publikum die Internationalität des Schwäbischen plastisch vor Augen (und Ohren). So startete das auch musikalisch durchweg hochkarätige Programm mit einem „schwäbisch-internationalen Czardäszle“, der in der Erkenntnis gipfelte: „Von nix kommt nix, noi, noi, noi, und wenn du‘s glaubsch, na toi, toi, toi“. Das Motto „I gang nach China, en Haufa Moos verdiena“ dürfte für die Schwaben fortan kein Prob­lem mehr sein, wiesen doch Ernst und Heinrich nach, dass viele Phoneme des Schwäbischen mit dem Chinesischen identisch sind. Nicht umsonst prangte überdeutlich der Begriff „ying“ hinter beiden auf der Großleinwand – Bestandteil des Ortsnamens „Hayingen“.

Doch wer auf schwäbische Laute treffen will, muss gar nicht bis ins Reich der Mitte fahren. Eindrucksvoll machten die mehrfach preisgekrönten Kabarettisten klar, dass es sich bei der Lagunenstadt Venedig um eine schwäbische Exklave handelte. Abgeleitet habe sich der Name aus der schwäbischen Aussprache von „wenn nötig“. – Das Publikum verstand dies spontan, ebenso wie den türkischen Song „Dürdsu“, dessen Refrain auf der Aufforderung „Mach die Tür zu“ basiert. Begeistert beteiligten sich die Kirchheimer Zuschauer an kurzen Schwäbisch-Kursen und unterstützten die eingängigen Songs durch rhythmisches Klatschen.

Doch nicht nur der Dialekt und die bekannten Schrullen der Schwaben, von der Putzwut bis zum Geiz, bieten Ernst und Heinrich ein breites Feld für Frotzeleien und gewollte Missverständnisse. Charmant kokettierten die beiden gestandenen Mannsbilder auch mit den klassischen Mann-Frau-Konflikten. So gab jeder als „homo simplex“, der der Mann nun mal sei, Einblicke ins Seelenleben der Hälfte der Menschheit. Ein Höhepunkt des Abends war zweifellos der Baumark-Song: „I gang da na, wo alle Männer send – I fahr en Baumarkt am Wochaend.“ Mit der aufwendigen Jagd nach letztlich nicht lebensentscheidenden Details in der Werkzeugstraße sprachen die beiden so manchem schwäbischem Tüftler aus der Seele: „Mir send em Baumarkt, das ist das was zählt, da fend mr gwieß was, was drhoim no fehlt.“

Bis zur Pause war das Publikum bereits mit jeder Menge Eindrücken ausgerüstet, über die es sich bei der Bewirtung durch die Dettinger CDU-Vertreter austauschen konnte. Der Aufforderung von Ernst und Heinrich wurde bei angeregten Gesprächen umgehend Folge geleistet: „Schwäbisch isch gsond für Kreislauf, Herz ond Niera – des müsst se mol probiera!“ Foto: Jean-Luc Jacques