Kommentar: Wohin soll sich der Bürger wenden, der möglicherweise von Corona infiziert oder aber einfach nur besorgt ist? Arztpraxen scheuen den direkten Kontakt mit möglichen Infizierten. Das ist kein Wunder, ihre Furcht ist: Fällt ein Abstrich positiv aus, muss vielleicht die ganze Praxis dichtmachen und fällt somit für die weitere Patientenversorgung komplett aus. Das gleiche Risiko gilt für Notfallambulanzen der Krankenhäuser. Ärzte verweisen deshalb meist ans Gesundheitsamt. Doch auch dort fühlt man sich nicht unbedingt zuständig, siehe abgebildeter Aushang am Gesundheitsamt in Göppingen. Hilfesuchende werden von dort wieder an Praxen oder Kliniken verwiesen. Kurzum: Der ratlose Patient wird alleingelassen. Was ihm bleibt, ist eine angebliche „Hotline“, die gerade mal zu den üblichen Bürozeiten wochentags von 9 bis 16 Uhr kontaktiert werden kann. Professionelles Krisenmanagement sieht anders aus. Das Handeln von Behörden und Fachleuten erinnert eher an „Schwarzer Peter“. Von Irene Strifler
Schwarzer Peter