Schlierbach. Das freut den Schlierbacher Gemeinderat: Anstatt wie in der Kostenberechnung mit 688 000 Euro veranschlagt, verlangt der günstigste Bieter für die umfangreichen Arbeiten am Schlierbacher See lediglich rund 568 000 Euro. „Das ist ein tolles Ausschreibungsergebnis für die Gemeinde“, kommentierten Jörn Feldsieper (FUW) und Marco Emmert (CDU) unisono.
Ein gewisses Kostenrisiko versteckt sich allerdings noch im Grund des Sees, denn der tatsächliche Umfang des Straßenabbruchmaterials, das bei der letzten Auffüllung des Sees in den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts zum Einsatz kam, ist im Vorfeld nur grob abzuschätzen. Ob der Gemeinde Zusatzkosten drohen, wenn wesentlich mehr belasteter Aushub anfällt als geplant, wollte Jörn Feldsieper (FUW) von Fachingenieur Thomas Kusche vom Architekturbüro Geitz und Partner wissen.
Kusche spricht von einem gewissen „Restrisiko“. Probebohrungen hätten ergeben, dass das Material teilweise mit Teer belastet ist und deshalb nach der Tieferlegung des Sees als Sondermüll entsorgt werden muss. Wie viel Aushub dann tatsächlich mit Teer belastet ist, wird sich also erst im Laufe der Arbeiten zeigen. Übersteigt die gefundene Menge die Schätzungen in der Kalkulation, wird die Gemeinde also mehr als geplant für die Entsorgung zahlen müssen. „Dieses Risiko haben wir allerdings bei jeder Baumaßnahme“, versuchte Marco Emmert (CDU) diesen Punkt einzuordnen und signalisierte seine Zustimmung zur Auftragsvergabe.
Beginn der Bauarbeiten soll noch in diesem Jahr sein. Ab November, so die Planung, wird der See abgelassen und tiefer gelegt. Abschluss der Arbeiten wäre dann, so alles nach Plan läuft und kein strenger Winter einen Strich durch die Rechnung macht, Ende Mai im kommenden Jahr.
Im gleichen Zug hatte der Gemeinderat auch über die Ausführung der Beleuchtung der Wege rund um den See zu entscheiden. Hier sollen die gleichen LED-Leuchten aufgestellt werden, die bereits auch in der Ortsmitte zum Einsatz kommen. Die Kosten hierfür belaufen sich auf knapp 18 700 Euro.
Der Gemeinderat beschloss bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung, die Arbeiten am See an den günstigsten Bieter zu vergeben. Die Vergabe der Beleuchtungsarbeiten erfolgte bei einer Gegenstimme.