Im Klartext heißt das: Unter der Woche dürfte von 8 bis 20 Uhr geskatet werden, an Sonn- und Feiertagen von 9 bis 13 Uhr und von 15 bis 20 Uhr. Schilder müssten auf diese Nutzungszeiten hinweisen – ebenso wie auf die Tatsache, dass das Abspielen lauter Musik nicht erlaubt ist.
Für die Befürworter des Skaterplatzes und die Planungsgruppe ist damit eine riesige Hürde auf dem Weg zum Bau der Anlage genommen. Zumindest vorerst fallen keine zusätzlichen Kosten für Lärmschutzmaßnahmen an – es müssen lediglich die Schilder finanziert werden. Holzmadens Bürgermeister Jürgen Riehle –
bekennender Skaterplatz-Skeptiker – traute dem Frieden noch nicht ganz. Er wies auf einen Passus im Lärmgutachten hin: Falls sich später herausstelle, dass die Schilder ihren Zweck nicht erfüllen und außerhalb der erlaubten Zeit geskatet werde, müsste der Platz womöglich eingezäunt werden. Und ein Zaun könnte laut Verwaltung bis zu 10 000 Euro kosten. Riehle wies außerdem darauf hin, dass im Fall von Anwohnerbeschwerden Lärmmessungen notwendig werden könnten. Fraglich sei, wer dann für die Kosten aufkomme.
Thomas Benz, Gemeinderat der Holzmadener Bürgerliste (HBL) und Mitglied der Planungsgruppe, wehrte sich dagegen, dass dann automatisch die Gemeinde zahlen müsse. „Ich denke, wir haben für das Gutachten realistische Annahmen zur Nutzung getroffen“, sagte Benz. So sei man davon ausgegangen, dass fünf Personen gleichzeitig skaten, fünf am Rand stehen und zehn Jugendliche den benachbaren Bolzplatz nutzen.
Auch wenn mit dem Punkt Lärm nun das wichtigste Hindernis aus dem Weg geräumt ist – frei ist die Bahn für den Skateparks noch nicht. Zuerst muss die Gemeinde dem Landratsamt noch das Lärmgutachten und einen Grünordnungsplan vorlegen. Dann wird sich herausstellen, ob die Behörde grünes Licht gibt. Außerdem wird die Finanzierung der Skateranlage noch einmal in den Gemeinderat kommen. Neben dem Lärmgutachten verursachen auch verschiedene naturschutzrechtliche Forderungen wie Ausgleichspflanzungen, der Bau eines Zauns und das Pflanzen einer Hecke als Abgrenzung zum benachbarten Feldweg Mehrkosten von 7 000 bis 8 000 Euro. Um den Platz trotzdem zu bauen, müsste das Budget aufgestockt oder die Ausstattung der Anlage abgespeckt werden.