Region. Im Gebiet des Polizeipräsidiums Ulm hat die Kriminalstatistik im Jahr 2017 fast 600 Einbrüche in Wohnungen registriert. Davon blieben 42 Prozent im Versuch stecken, also fast die Hälfte. Die Zahl der Einbrüche ging gegenüber dem Vorjahr zwar um 23 Prozent zurück. Trotzdem gibt die Polizei keine Entwarnung, denn mit dem Herbst kommt die dunkle Jahreszeit. Eine Zeit, in der Einbrecher vermehrt zugange sind.
Um den Dieben nicht auch noch den Zugang übers Internet zu ermöglichen, hat die Polizei jetzt Tipps zum „Smart Home“ parat: „Dass in fast der Hälfte der Fälle die Einbrecher scheiterten, belegt, dass sich Einbrüche verhindern lassen“, sagt der Ulmer Polizeisprecher Holger Fink. Jeder könne einen Teil zu seiner Sicherheit beitragen, wenn er folgende Tipps beachtet:
Gekippte Fenster sind von Einbrechern leicht zu öffnen. Fenster, Balkon- und Terrassentüren sollten deshalb geschlossen werden. Die Polizei rät zudem, Haustüren auch bei kurzer Abwesenheit immer zweifach abzuschließen. Wer seinen Schlüssel verloren hat, muss umgehend den Schließzylinder austauschen. Haus- oder Wohnungsschlüssel sollten niemals draußen deponiert werden.
Weiter empfiehlt die Polizei, Rollläden nur nachts zu schließen. Bei einer Tür mit Glasfüllung sollte man den Schlüssel nicht innen stecken lassen, und auf Klingeln sollte nicht bedenkenlos geöffnet werden. Gegenüber Fremden ist ein gesundes Misstrauen angezeigt. Für nützlich hält die Polizei Türspione und Sperrbügel.
Nachbarn können helfen
Einbruchschutz biete auch ein guter Kontakt zu den Nachbarn. „In einer aufmerksamen Nachbarschaft haben Einbrecher kaum eine Chance“, erklärt Holger Fink. Darüber hinaus rät er, in Mehrfamilienhäusern den Hauseingang auch tagsüber geschlossen zu halten und zu prüfen, wer ins Haus möchte, bevor der Türöffner gedrückt wird. „Achten Sie auf Fremde im Haus oder beim Nachbarn und sprechen Sie sie an“, so lautet ein weiterer Tipp der Polizei. Die Keller und Bodentüren in Mehrfamilienhäusern sollten verschlossen und die Wohnung länger abwesender Nachbarn betreut werden. Konkret bedeutet das beispielsweise, den Briefkasten zu leeren, um den Eindruck zu erwecken, dass jemand zu Hause ist.
Bei Gefahr und in dringenden Verdachtsfällen sollte sofort die Polizei über den Notruf 110 alarmiert werden.
Auch zum „Smart Home“ hat die Polizei Tipps parat: Beispielsweise sollte die Software der Geräte aktualisiert werden, sobald es Sicherheits-Updates gibt. Sehr wichtig ist auch das Ändern voreingestellter Standardpasswörter, das Aktivieren der Firewall des Routers und der Verschlüsselung der Kommunikation der vernetzten Geräte. Sie sollten nur mit dem Internet verbunden werden, wenn ein Fernzugriff erforderlich ist, und ein separates Wlan bekommen. Für eine gesicherte Verbindung in das Heimnetz sollte VPN genutzt werden.lp
1 Wer sein Haus, seine Wohnung oder sein „Smart Home“ sichern möchte, kann sich an die Beratungsstellen der Polizei wenden unter der Telefonnummer 07 31/1 88 14 44. Erste Tipps gibt es im Internet unter www.k-einbruch.de.