Ötlinger Brasilienarbeitskreis erhält Informationen über seine Spenden
Solide Ausbildung für die Ärmsten

6 600 Euro hat der Brasilienarbeitskreis der katholischen Kirche in Ötlingen dieses Jahr nach Brasilien weitergeleitet. 4 400 Euro gingen nach Coroata, 2 200 Euro nach Embu.

Kirchheim. Schwester Theresina und Schwester Antonia berichten unter dem Motto „Brasilien: reiches Land – armes Land“. Auch wenn einstmals sehr arme Menschen inzwischen einen „gewissen Wohlstand“ erreicht hätten, so gebe es immer noch die Landlosen, die von ihrem Land vertrieben wurden, die sich an den Straßen in kilometerlangen Zeltstädten niedergelassen haben und auf eine bessere Zukunft hoffen. Die Spendengelder aus Ötlingen tragen dazu bei, Kindern aus solchen Familien eine Schul- und Berufsausbildung zu ermöglichen.

Aus Coroata schreibt Schwester Theresina: „Inzwischen sind wir drei Schwestern und eine Postulantin in unser neues Heim in einem armen Viertel hier in Coroata umgezogen. Und wir glauben, dass wir am richtigen Platz sind. Die Menschen sind sehr einfach und das Leben auch. So sind wir ein wenig ärmer und haben den Eindruck, dass wir bei ihnen sind. Die Fazenda ist voll besetzt und auch die beiden neuen Häuser sind schon voll. So haben wir nun Platz für circa 100 männliche Rekuperanten und 15 Frauen. Die kleinsten kommen als Babys . Manche hat man ausgesetzt. Sie sind Opfer einer oft gleichgültigen Gesellschaft. Viele gehen früh zugrunde. Arme Eltern können das Schulgeld nicht aufbringen, Bücher nicht bezahlen. Oft ist der Weg zur Schule weit und während der Regenzeit nicht begehbar. Die Kinder müssen auf den Feldern helfen, die Mädchen besorgen den Haushalt.“

Als Beispiel nennt Schwester Theresina Aline: „Sie ist die älteste Tochter der Familie. Sie hütet ihre jüngeren Geschwister, bereitet das Essen, fegt die Hütte, sammelt Brennholz. Aline hat viel zu tun. Für die Schule bleibt ihr kaum Zeit.“ Weiter schreibt Schwester Theresina: „Wer die Welt verändern möchte, muss mit den Kindern der Armen beginnen. Eine solide Ausbildung bewahrt sie davor, später das Heer schlecht bezahlter Handlanger zu mehren.“

Der Brasilienarbeitskreis freut sich jedes Mal über den Jahresbericht aus Coroata und Embu. So können die Spender und Mitarbeiter teilhaben an den Erfolgen durch ihre Hilfe. Auch der kleinste Betrag bewirkt einen Hoffnungsschimmer für Kinder und Helfer. Weitere Informationen zum Arbeitskreis gibt es jeden Montag von 18 bis 20 Uhr im katholischen Gemeindehaus Peter und Paul in Ötlingen oder direkt bei Ursula Essl, Telefon 0 70 21/4 44 49.pm