Straßenumfrage: Viele Menschen haben genug vom tristen und langen Winter
„Sonne braucht der Mensch“
Heute ist meteorologischer Frühlingsanfang. Doch so recht will das Wetter nicht zu diesem Ereignis passen. Den langen, trüben Winter haben viele Menschen rund um die Teck so langsam satt. Sie sehnen den Frühling herbei.
Auf das Schmuddelwetter der vergangenen Tage können viele getrost verzichten.Fotos: Jean-Luc Jacques
Kirchheim. „Einerseits finde ich es toll, dass wir einen langen und richtigen Winter mit viel Schnee haben, aber andererseits freue ich mich jetzt auch wahnsinnig auf Wärme“, sagt André Schneider aus Nürtingen. Der 38-Jährige steht schon in den Startlöchern – auch, was seine
Umfrage Wetter
Garderobe anbelangt: In der Kirchheimer Fußgängerzone erstand er eine Frühjahrsjacke in frischem Rot. „Es ist gut, dass die Tage jetzt länger werden“, sagt der 38-Jährige, der möglichst bald die wärmenden Sonnenstrahlen in seinem Garten genießen möchte.
Ähnlich ergeht es Jürgen Lauter aus Dettingen: „Das triste Wetter schlägt aufs Gemüt. Sonne braucht der Mensch!“ Der 62-Jährige weiß, was er unternimmt, sobald der Lenz Einzug hält: „Dann
Umfrage Wetter
gehe ich raus in die Natur.“ Zurzeit sei es ihm schlichtweg zu kalt für ausgedehnte Spaziergänge. „Bei dem Wetter hat man schnell genug. Da wird man auch faul“, weiß Jürgen Lauter. „Aber nur daheim zu sitzen, ist noch schlimmer.“
Etwas gespalten ist hingegen Martin Moll aus Kirchheim: „Rein privat freue ich mich auf den Frühling, aber geschäftlich bin ich froh, wenn der Februar noch ein richtiger Wintermonat ist“, sagt
Umfrage Wetter
der Inhaber eines Bekleidungsgeschäfts. „Denn dann verkaufen wir noch die restliche Winterware.“ Grundsätzlich gefällt dem 55-jährigen begeisterten Skifahrer jede Jahreszeit. Doch nach den langen Wintermonaten sehnt er sich jetzt danach, in ein Straßencafé zu sitzen oder gemütlich durch die Stadt zu flanieren.
Als besonders trüb empfindet auch Birgit Klein aus Kirchheim diesen Winter: „Die Sonne fehlt einfach.“ Dennoch findet die 64-Jährige genügend Möglichkeiten, um nicht in ein Stimmungstief zu fallen. Dazu gehören regelmäßiges Gleichgewichtstraining und Sturzprophylaxe in der Gruppe und
Umfrage Wetter
im Freien. „Zum Schluss machen wir immer den Sonnengruß und lassen so für uns die Sonne scheinen“, sagt die Kirchheimerin schmunzelnd. Ansonsten hält sie sich zurzeit aber nicht viel draußen auf. „Wenn es so kalt und nass ist, fällt das schwer. Deshalb freue ich mich jetzt ganz arg auf den Frühling.“
Auch Nicole Ehehalt aus Dettingen hofft, dass sich der Winter möglichst bald verabschiedet. „Ich hatte drei Wochen lang Grippe und brauche dringend Licht“, sagt die 42-Jährige. Auch ihre acht Jahre alte Tochter Norah kann den Schnee langsam nicht mehr sehen. „Sie ist schon ganz heiß aufs
Umfrage Wetter
Fahrradfahren“, weiß Nicole Ehehalt. Sie hat den Eindruck, dass in letzter Zeit aufgrund des trüben Wetters viele Menschen schlechte Laune haben. „Wir hatten selten einen so schrecklichen Winter“, findet die Dettingerin. Einen Cappuccino im Freien zu trinken und Osterglocken in ihrem Garten zu pflanzen – das hat sich die 42-Jährige fest vorgenommen, sobald die ersten Sonnenstrahlen es erlauben. Bis dahin häkelt sie Mützen und isst Linsen. „Denn Hülsenfrüchte sollen glücklich machen“, sagt sie augenzwinkernd.
Horst Huber-Deufl aus Schlierbach macht sich indes beim Durchblättern von Urlaubsprospekten sonnige Gedanken. Der 56-Jährige will im Mai nach Nordspanien oder Portugal reisen. „Ich hätte
Umfrage Wetter
nichts dagegen, wenn der Winter jetzt vorbei wäre“, sagt er. Zwar unternimmt er auch bei Kälte viel draußen – er fährt gerne Ski oder dreht mit dem Mountainbike öfters eine Runde – aber jetzt sei die Zeit reif für Sonne, Wärme und „eine ausgedehnte Rennradtour“.