Dettingen. Die Stammkapelle eröffnete das Konzert mit Glockenläuten und der majestätisch vorgetragenen Ouvertüre aus Händels Feuerwerksmusik. Intensiv hatten sich die Musiker unter Leitung von Slawa Chumachenka in den vergangenen Wochen auf diese Stunde der Kirchenmusik vorbereitet.
Pastoralreferent Wolfgang Müller sprach in seiner Eröffnung davon, dass das Konzert als eine geistliche Stunde zum Reformationsfest zu verstehen sei.
Diesem Anspruch konnte der Musikverein auf sehr hohem Niveau gerecht werden. Schon das feierliche Orgelvorspiel zum „Lobe den Herren“ zeigte die spirituelle Note des Konzerts. Dekanatskirchenmusiker Thomas Specker intonierte mit der Gemeinde und dem Musikverein das bekannte Kirchenlied.
So verbanden sich geistliche Klänge aus verschiedenen Jahrhunderten zum Lob Gottes. Marcus Wilk und Alexander Kiedaisch brillierten mit ihrem Trompetensolo „Trumpet Voluntary“ von John Stanley, begleitet von der Orgel. Die klassische Suite „Fanfare, Aria und Farandole“ passte sich in die hervorragende Akustik des gotischen Chorraumes ein.
Annika Brodbeck und Uta Keppler rezitierten abwechselnd einen Psalm, mit dem sie den Bogen zwischen Musik und Lebenswirklichkeit schlugen. Mit dem Solostück „Present of Love“ antwortete Horst Kiedaisch am Tenorhorn musikalisch auf die Hoffnungen der Psalmbeterinnen.
Zwei Ensembles wurden eigens für das Konzert ins Leben gerufen: Das Posaunenquartett mit Lutz Staemmler, Roland Kapp, Slawa Chumachenka und Hans-Dieter Ziegler an der Tuba wusste bei den beiden anspruchsvollen Gospelstücken zu gefallen.
Auch das Bläsersextett mit Andrea und Karl-Heinz Lindner, Manuela Maier, Marcus Wilk, Horst Kiedaisch, Wolfgang Müller und Jürgen Arndt am Schlagzeug konnte mit beschwingten Dixie-Rhythmen das Lebensgefühl der Südstaaten-Gospels vermitteln.
Mit den in atemberaubenden Bildern präsentierten Seligpreisungen schloss sich der Bogen des Konzerts, der in einem dreifachen Amen zum Ausdruck kam.
Zunächst als Spiritual, dann im konzertanten „Amen“ von Pavel Stanek und schließlich als besinnlicher Ausklang im gemeinsam gesungenen Abendlied „Herr, bleib bei uns“.
In der abschließenden Stille der Georgskirche verklangen nicht nur die letzten Töne, sondern auch das Licht. Am Ende verließen die zahlreichen Besucher die Kirche mit einem nachhaltigen Erlebnis für Ohr und Seele.wm