Das Geschäftsjahr 2010 geht als eins der erfolgreichsten in die Geschichte der Raiffeisenbank Teck ein. Mit einer Bilanzsumme von 285 Millionen Euro und überdurchschnittlichen Zuwächsen legten die Vorstände Bruno Foldenauer und Stefan Gerlach der Vertreterversammlung einen beeindruckenden Bericht vor.
Dettingen. „Das war ein Spitzenjahr“, sagte Foldenauer in seinem Bericht an die 129 Vertreter, die zur Sitzung in die Schlossberghalle nach Dettingen gekommen waren. In Zahlen ausgedrückt: Die Bilanzsumme stieg im Vergleich zum Vorjahr um zehn Millionen Euro. Innerhalb der vergangenen fünf Jahre verbesserte die Raiffeisenbank Teck damit das Ergebnis um satte 44 Millionen Euro. Bei den Kundenkrediten verzeichnete die Bank einen Zuwachs von 4,2 Millionen Euro. Und dies, obwohl es im vergangenen Jahr hohe Tilgungsrückflüsse gegeben habe, erklärte Gerlach. Insgesamt beläuft sich das von der Raiffei
senbank Teck betreute Kreditvolumen auf 208 Millionen Euro. Die Kundengelder betragen 368 Millionen Euro.
Auch der Eigenbestand der Bank hat im zurückliegenden Jahr eine positive Entwicklung genommen: Insgesamt kann das Unternehmen auf einen Bestand von 102 Millionen Euro zurückgreifen. Das Eigenkapital betrug am Jahresende zudem 19,2 Millionen Euro, was einem Plus von 8,7 Prozent entspricht. Mit den Zuführungen aus dem Überschuss aus 2010 erzielt die Genossenschaftsbank eine Eigenkapitalquote von elf Prozent und erfüllt damit bereits die neuen Auflagen für Banken, die aus der Finanzkrise resultieren.
Die Mitglieder dürfen sich über eine Dividende von 5,5 Prozent freuen. Insgesamt halten derzeit 10 611 Mitglieder über 41 700 Anteile an der Raiffeisenbank. 366 Neuzugänge durfte das Unternehmen im vergangenen Jahr begrüßen.
Das gute Ergebnis führte Foldenauer auf das nachhaltige Geschäftsmodell der in der Region verwurzelten Bank zurück: Fairness und Vertrauen, Verantwortung und Nähe zu den rund 18 000 Kunden, Respekt und Solidarität seien für die Mitarbeiter der Raiffeisenbank Teck kein bloßes Lippenbekenntnis, sondern gelebte Praxis, so der Vorstand. Hier hebe man sich deutlich von den
Direktbanken ab. „Wir sprechen die selbe Sprache“, betonte er. Das bestätigte auch der Hausherr, Bürgermeister Rainer Haußmann, der nicht nur die Raiffeisenbank als verlässlichen Partner beim Neubaugebiet Goldmorgen lobte, sondern auch ihr Engagement bei der Förderung von Vereinen sowie kulturellen und sozialen Projekten, für die das Unternehmen 2010 insgesamt 20 000 Euro stiftete.
Wichtiger Faktor für das erfolgreiche Geschäftsjahr war zudem die wirtschaftliche Entwicklung: „Sie hat uns rund um die Teck deutlichen Rückenwind beschert“, so Foldenauer. Der Aufschwung gewinne zunehmend an Breite. Der Mittelstand – und damit die Kundschaft der Raiffeisenbank Teck – sei gut durch die Krise gekommen.
Doch die Entwicklung hat durchaus ihre Kehrseite. So hätten die Verbraucherpreise deutlich angezogen. Auch die Risiken für die Konjunktur sieht Foldenauer sowohl durch die Katastrophe in Japan als auch durch die Libyen-Krise deutlich erhöht. Mit Besorgnis beobachtet er zudem die wirtschaftliche Verschuldung im Euroraum, die Deutschland und auch den deutschen Steuerzahler finanziell belaste. „Es wird Zeit, auch die Gläubiger und vor allem die Spekulanten, die bisher von extrem überhöhten Zinsen profitiert haben, an einem Schuldenschnitt zu beteiligen“, erklärte er.
Unwägbarkeiten für die weitere Entwicklung der Bank sieht der Bankchef zudem in der Regulierung des Bankensektors. Obwohl die genossenschaftlichen Organisationen als einzige Bankenform keinerlei staatliche Hilfen in Anspruch genommen hätten, würden sie mit Privatbanken auf eine Ebene gestellt. Die zunehmende Bürokratisierung und Reglementierung sowie die Auswirkungen des Restrukturierungsgesetzes belasteten die Raiffeisenbank zunehmend. Die stringenten Regelungen des neuen Verbraucherschutzes grenzten für den Finanzexperten an Diskriminierung – zum Beispiel bei der Offenlegung der Erträge, die der Bank aus der Beratung von Produkten zuflössen. „Wenn man das konsequent zu Ende denkt, muss ja wohl auch jeder Einzelhändler künftig offen legen, was er an seinen Produkten verdient“, monierte er.
Dass bei der Raiffeisenbank Teck sauber gearbeitet wird, bestätigte Prüfer Michael Haller vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband. Die Vertreterversammlung quittierte das gute Jahresergebnis mit einer einstimmigen Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat. Zudem sprach die Versammlung den turnusgemäß ausscheidenden Aufsichtsratsmitgliedern Manfred Diez, Uwe Diez und Aufsichtsratschef Bernd Kratschmer erneut das volle Vertrauen aus. Auch Gerhard Däschler hätte dies für eine weitere Legislaturperiode ohne weiteres erhalten, jedoch hatte der Owener entschieden, sich aus dem Gremium zu verabschieden. Für ihn rückt Christian Ensinger aus Owen in den Aufsichtsrat nach.