Fussball Bezirksliga
Sportfreunde erkämpfen sich einen Heimsieg

Fußball-Bezirksliga Der Dettinger Torwart hält beim 2:1 gegen den FV 09 Nürtingen seinen dritten Elfmeter. Der VfL und Neidlingen erreichen ihr Mindestziel. Von Reimund Elbe

Es geht doch. Nach diversen Anläufen haben die Sportfreunde Dettingen am Donnerstagabend erstmals in dieser Saison bei einem Bezirksliga-Heimspiel die Maximalpunktzahl ergattert. Seit drei Partien sind die Sportfreunde somit ungeschlagen. Jubel, Trubel und Heiterkeit waren nach dem Abpfiff jedoch dünn gesät. „Das war nämlich ein dreckiger Sieg“, resümierte der SFD-Abteilungsleiter vornehm distanziert. Natürlich sei Freude da, doch laut Christian Renz hätten sich die Dettinger an das schwache Niveau des Gegners viel zu lange angepasst.

Eine ganz besondere Geschichte schrieb am Donnerstagabend SFD-Keeper Tom Koch. Gefeiert für zwei gehaltene Elfmeter vergangenen Sonntag, wehrte der Dettinger Schlussmann - kaum zu glauben - gegen Landesliga-Absteiger FV 09 Nürtingen den dritten Strafstoß in Serie ab. „Der Ball wurde von Filip Matiasek halbhoch geschossen, und Tom lenkte den Ball entscheidend ab“, erinnert sich Renz gerne an diesen besonderen Augenblick.

Co-Trainer Coskun Isci sowie Robin Spranz hatten für die Dettinger gegen den schwer gebeutelten Tabellenletzten (nur vier Punkte) getroffen. Mikael Guimaraes da Silva sorgte mit dem 1:2 drei Minuten vor Schluss wenigstens für den Nürtinger Ehrentreffer.

Unterdessen geben sich die Dettinger kämpferisch. In der Tabelle haben sie die SGEH (2:5-Pleite in Rechberghausen) überholt, morgen rücken die Sportfreunde in der Faschingshochburg Neuhausen an. Das Lachen soll Renz und Co. dort nicht vergehen. „Schon ab einem Punkt wären wir froh“, sagt der Sportfreunde-Abteilungsleiter, „noch besser wären drei Zähler.“ Ob Francesco Di Martile (gegen Nürtingen in der 84. Minute verletzt ausgewechselt) spielen kann, ist ungewiss.

Bosler rettet VfL einen Punkt

Von Turbulenzen geprägt war die Partie des VfL Kirchheim beim TSV Neckartailfingen. Wechselnde Führungen, Lücken in der Defensive und Angriffslust auf beiden Seiten bescherte am Donnerstagabend den Zuschauern ein unterhaltsames Match. Die Kirchheimer retteten kurz vor Schluss ein Remis. „Läuferisch und spielerisch waren wir zwar das bessere Team“, bilanzierte VfL-Abteilungsleiter Oliver Klingler, „allerdings sind die Neckartailfinger als kampfstarke Mannschaft schwierig zu bespielen.“

Beim Ex-Regionalligisten wirkte erstmals seit längerem Spielertrainer Michel Forzano mit, machte seine Sache laut Klingler gut. Dass es überhaupt zu einem solchen Spektakelfußball mit acht Toren kam, war nicht ganz nach dem Sinne der Kirchheimer. „Wir haben nämlich durch individuelle Fehler den Neckartailfingern immer wieder Möglichkeiten eröffnet“, sagte Klingler. Teilweise habe auch „der Wille gefehlt, das Spiel auf jeden Fall gewinnen zu wollen“.

Stark bei den Neckartailfingern einmal mehr: „Maskenmann“ Robin Plachy, der seit einer Verletzung im Frühsommer mit Gesichtsschutz spielt. Plachy, laut TSVN-Sprecher Dieter Hiemer durch eine Grippe geschwächt, schoss nichtsdestotrotz drei Tore. Morgen bekommt es der VfL mit dem TSV RSK Esslingen zu tun. Beim 1:2 gegen den Tabellenführer FC Frickenhausen machten die Kreisstädter keine schlechte Figur.

Elfmeter verschossen

Der TV Neidlingen liegt nach dem Donnerstag durch das Remis in Nellingen tabellarisch auf Rang sieben, punktgleich einen Platz hinter dem VfL Kirchheim. Statt einem Punkt hätten es allerdings auf dem Nellinger Kunstrasen durchaus drei Zähler sein können - doch Tim Mohoric scheiterte in der Schlussphase mit einem Elfmeter an Nellingens Keeper. Die Neidlinger haben bei Strafstößen ein echtes Problem. „In diesem Jahr haben schon einige unserer Spieler Elfmeter verschossen, deshalb trat diesmal Tim an“, betont Neidlingens Sprecher Marcel Hitzer, „aber irgendwie ist der Wurm drin.“ Der eine Punkt ginge trotzdem in Ordnung.

Die Neidlinger sammelten somit aus den vergangenen drei Begegnungen sieben Zähler, der Abstand zur Abstiegszone wuchs kräftig an.

Auch die Nellinger wussten dem Remis Positives abzugewinnen. „Wenn unser Keeper Frederic Esselmann den Elfmeter nicht gehalten hätte, wäre es wohl eine Niederlage für uns geworden“, sagte Nellingens Pressewart Peter Hirma. Der Neidlinger Gegner hatte zuvor vier Heimpartien in Folge verloren.

Für die Neidlinger wird es nun ein geruhsames Wochenende. Das Team von Patrick Kölle hat spielfrei und trifft sich erst wieder zum dienstäglichen Training.

SGEH bricht komplett ein

Die Sportgemeinschaft Erkenbrechtsweiler-Hochwang mutiert zum Sorgenkind der Teckregion. Beim Auftritt in Rechberghausen lief rein gar nichts beim Vorsaison-Tabellensechsten. In der Anfangsphase geschockt (0:1 durch den Ex-VfL-Kicker Benedikt Petzet in der ersten Minute) und nach einem weiteren Gegentreffer nach zehn Minuten, besannen sich die Gäste. „Ganz besonders ärgerlich ist die Niederlage, weil wir nach dem schlechten Start das deutlich bessere Team waren“, rekapitulierte SGEH-Akteur Florian Lenuzza.

In der Tat präsentierte sich das Team von Trainer Dieter Hiller konzentrierter, traf durch Kevin Rieke und Tim Sternemann. „Doch kurz nach der Pause fingen wir uns gleich wieder ein Tor ein“, kritisierte Lenuzza. Zuvor hatte die SGEH mehrfach die Gelegenheit, selbst in Führung zu gehen.

Das 2:3 war der Anfang vom Ende für die SGEH. „Jetzt müssen wir am Sonntag gegen den TSV Neckartailfingen einfach ein frühes Tor machen und somit selbst in Führung gehen“, hofft Lenuzza. Ein solcher Treffer könne Selbstsicherheit geben. Die aktuelle Tabellensituation (Liga-Drittletzter) betrachtet der SGEH-Kicker als großes Problem. „Es ist eine Kopfsache, dass wir da unten stehen“, sagt Lenuzza. „Das ist besonders bitter, weil wir wissen, dass wir es besser können.“