Dass sowohl Frauen als auch Männer in Reden, Zeitungsartikeln, Stellenausschreibungen, ja Gesetzestexten ausdrücklich gleichermaßen angesprochen werden, oftmals mittels Doppelnennung unter Verwendung des grammatisch femininen Anhängsels „in“, bringt uns das Thema Gleichstellung der Geschlechter regelmäßig aber leider unschön ins Bewusstsein.
An Mitbürgerinnen und Mitbürger, Kolleginnen und Kollegen, Patientinnen und Patienten, ja Soldatinnen und Soldaten haben wir uns mittlerweile gewöhnt. Zum Glück wird nicht auch noch salbadert: „Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin oder Ihren Apotheker oder Ihre Apothekerin.“ Oder: „Achtung, Autofahrerinnen und Autofahrer! Auf der A 1000 kommt Ihnen zwischen der Anschlussstelle A und B eine Geisterfahrerin oder ein Geisterfahrer entgegen.“
Das nervt allmählich. Es wird Zeit, dass den (zu) vielen Worten Taten folgen, zum Beispiel gleicher Lohn für gleiche Arbeit, anstatt umweltschädigend Papier und Sendezeit zu verschwenden.
Hans-Jürgen Gaiser, Kirchheim