Aufstiegschancen haben sie alle, doch nur einer kann mit Gewissheit sagen, wer im Erfolgsfall auf der Bank das Sagen haben wird. Die Männerteams der drei Handballvereine aus Kirchheim, Weilheim und Owen/Lenningen liegen zu Beginn der zweiten Halbserie aussichtsreich im Rennen. Der VfL Kirchheim hat als Teil eines Spitzentrios in der Landesliga-Staffel 3 beste Chancen, in der neuen Saison in der Verbandsliga vertreten zu sein. Ähnliches gilt für die HSG OLE, die als Bezirksliga-Tabellenführer den Landesliga-Aufstieg vor Augen hat und auch in Weilheim hat man als Tabellenzweiter mit nur einem Punkt Rückstand trotz Verletzungssorgen die Rückkehr in die Bezirksliga längst noch nicht abgeschrieben,
Sollte dem VfL im Frühsommer der große Coup gelingen, dann steht fest, wer im kommenden Jahr auf der Bank sitzen wird: „Wir sind safe“, sagt Abteilungschef Uwe Hamann und meint damit: Engelbert Eisenbeil wird definitiv bleiben. Es wäre sein siebtes Jahr als Hauptverantwortlicher beim VfL und das ohne eine einzige Unterschrift: „Verträge gibt es bei uns nicht“, betont Uwe Hamann. „Bei uns zählt ein Wort.“
Im Wort stand auch Matthias Briem im Lenninger Tal, auch wenn der einen gültigen Vertrag hat. Dass dieser im Frühjahr nicht verlängert wird, hat weniger mit mangelndem Erfolg als vielmehr der Tatsache zu tun, dass Handball auf Bezirksniveau eben doch nur Hobby ist. Neue Berufsziele zwingen den ehemaligen Zweitligaspieler in seiner Freizeit sportlich kürzerzutreten. Briem hat dies dem Verein schon im November angekündigt, damit genügend Zeit bleibt, einen Nachfolger zu finden.
Wer dies sein könnte, darüber gibt es bisher nur Gerüchte. Eines saß beim Heimspiel am vergangenen Samstag gegen Neckartenzlingen schon mal für jeden gut sichtbar als Assistent mit auf der Bank. Dass Lars Kirchner ein Kandidat für die Chefrolle sein könnte, wird vom Verein weder bestätigt noch dementiert. Kirchner wäre als der emotionale Leader des einstigen Owener Württembergliga-Teams ein Mann mit Stallgeruch als Spieler, jedoch ohne Trainererfahrung - aber das ist Briem schließlich auch. Ein anderer Name, der zuletzt häufiger fiel: Marco Melo, zurzeit noch Spielertrainer beim Bezirksliga-Rivalen TSV Urach. Ein Mann, der dem Spitzenreiter aus dem Täle im Hinspiel in Lenningen im Oktober neun Treffer einschenkte. Alles nur Spekulation - „Wir lassen uns Zeit“, sagt HSG-Sprecher Raphael Schmid. „Es wird keinen Schnellschuss geben.“
Dissonanzen in Weilheim
Vertraut man dem „Flurfunk“ in den Hallen um die Teck dann dürften auch die Tage von Michael Rehkugler in Weilheim gezählt sein. Erfolglosigkeit kann man auch ihm in seinem zweiten Jahr nicht vorwerfen. Der TSV ist in der Bezirksklasse Zweiter mit nur einem Punkt Rückstand auf die Spitze. Gelänge gegen den Tabellenvierten aus Ostfildern am Samstag ein Heimsieg, wäre die nächste hohe Hürde genommen, trotz des Ausfalls so wichtiger Stützen wie Patrick Seyferle oder Sebastian Martin, die beide nach schweren Verletzungen noch länger fehlen werden.
Dennoch: Zwischen Rehkugler und Teilen der Mannschaft soll es hörbar knirschen. Die Rede ist von unterschiedlichen Auffassungen, was Erfolgsweg und Führungsstil betrifft. Rehkugler selbst will sich dazu nicht äußern. Nur so viel: „Wir werden spätestens nächste Woche gemeinsam eine Entscheidung treffen.“ Erste Gespräche zwischen Sportlicher Leitung und dem Trainer fanden offenbar bereits am Dienstagabend statt. TSV-Sportchef Harald Lehmann ist um Ausgleich bemüht: „Michl bleibt bis Saisonende auf jeden Fall unser Trainer“, sagt er. „Wir werden hier kein Fass aufmachen.“