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24 Stunden, 7 Tage,2 Schichten

Interview Robert Wendling von der Straßenmeisterei Kirchheim erklärt, was die Straßenwärter fordern. Von Thomas Krytzner

Robert WendlingFoto: Krytzner
Robert WendlingFoto: Krytzner

Herr Wendling, zuerst: Welche Auswirkungen hat der heutige Warnstreik auf den Winterdienst?

Robert Wendling: Es gibt eine Notdienstvereinbarung, und die Bereitschaft läuft ganz normal weiter. Wir sind ohne Unterbrechung 24 Stunden an sieben Tagen die Woche in zwei Schichten einsatzbereit. Die Grundsicherung bleibt damit bestehen.

 

Was passiert überhaupt beim Warnstreik heute von 7 bis 14 Uhr?

Wendling: Wir stehen vor dem Hoftor der Kirchheimer Autobahnmeisterei, unterstützt von weiteren Kollegen und Gewerkschaftsmitgliedern aus nah und fern: Der Bundesvorsitzende der VD-Straßen-Fachgewerkschaft, Hermann-Josef Siebigteroth ist vor Ort und Jörg Feuerbacher, der stellvertretende Landesvorsitzende des Beamtenbundes Baden-Württemberg hat sein Kommen angekündigt. Zudem reisen von der Autobahnmeisterei Herrenberg noch weitere Kollegen zu uns, damit wir unseren Forderungen gemeinsam Nachdruck verleihen können.

 

Was soll mit dem Warnstreik erreicht werden?

Wir fordern eine Lohnerhöhung von sechs Prozent sowie eine monatliche Sozialzahlung von jeweils 200 Euro für die nächsten zwölf Monate. Ebenso verlangen wir die Erhöhung der Bezahlung für die Auszubildenden und Praktikanten um 100 Euro. Die Regelungen zur Übernahme von Auszubildenden soll wieder in Kraft gesetzt werden. Außerdem sollen die Auszubildenden 30 Tage Urlaub bekommen, und die Kosten für den auswärtigen Berufsschulbesuch sollen durch den Arbeitgeber - nämlich durch das Regierungspräsidium Stuttgart - übernommen werden.

 

Warum fordern Sie eine monatliche Sozialzahlung in Höhe von 200 Euro?

Für Angestellte, die mehrheitlich im Büro oder in sonst weniger gefährlichen Berufen arbeiten, kostet die Berufsunfähigkeitsversicherung rund 80 Euro im Monat. Für uns Straßenwärter wird der doppelte Betrag fällig, weil wir an gefährlichen Orten arbeiten. So wollen wir die hohe Versicherungsleistung aus eigener Tasche kompensieren. Im Durchschnitt kommt ein Mitarbeiter pro Jahr bundesweit im Straßendienst bei der Arbeit ums Leben. Der Verkehr auf den Straßen hat in den letzten Jahren zugenommen, außerdem auch die Aggressivität der Verkehrsteilnehmer.