Das Oldtimer Fliegertreffen auf der Kirchheimer Hahnweide wurde von einem Zusammenstoß zweier Flugzeuge überschattet. Kurz nach 13.30 Uhr kollidierte eine startende Maschine des Herstellers Jodel mit einer wartenden Cessna. Beide Flieger waren mit jeweils zwei Passagieren besetzt. Alle vier verletzten sich und mussten mit dem Rettungsdienst in eine Klinik gebracht werden. Sie hatten sich zuvor selbstständig aus den Flugzeugen befreien können. Weil rund 300 Liter Kerosin ausgelaufen waren, war die Feuerwehr Kirchheim mit sieben Fahrzeugen und 40 Einsatzkräften vor Ort. Zur Klärung der Unfallursache waren Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung vor Ort. Die Höhe des Schadens kann noch nicht beziffert werden. Zuschauer waren nicht betroffen.
Dabei hätte beim Fliegertreffen alles romantisch und schön werden können, denn: „Kowala, willst du mich heiraten?“ Mit diesem Spruchband rührte am Samstagmorgen ein Flugzeug nicht nur die Besucher, sondern die Angebetete. Wie Moderator Bernd Pfähler später sagte, hat die Braut „ja“ gesagt.
Dann zogen mit sanften Schwingen die Minimoa-Segler ihre Bahnen am Himmel über der Teckstadt. Nach einer Staffelvorführung wurde es laut. Zum einen zeigten mehrere historische Jagdbomber, was sie noch draufhaben. Um einiges gemächlicher kreiste in der Folge Mikael Carlson mit seiner hölzernen Bleriot über die Köpfe der Zuschauer hinweg. Für Begeisterung sorgten auch die ehemaligen Löschflugzeuge, die mit Schaum beladen wurden. Dem Publikum blieb kaum Zeit zum Verschnaufen, eine Attraktion jagte die andere. Die Köpfe und Hälse gegen den Himmel gereckt, beobachteten die Fans die Kunst der Piloten.
Über 400 Flugzeuge
Thomas Bader nutzte die grenzenlose Freiheit über den Wolken und vollführte mit seiner Extra 330 zur Freude der Besucher mehrere Steilflüge und Schrauben. Immer wieder landeten weitere historische Flugzeuge auf der Hahnweide. Einige Piloten aus der näheren Umgebung blieben jedoch in der Luft und steuerten nach der Stippvisite in Kirchheim wieder den Heimatflugplatz an. Angemeldet waren über 400 Flugzeuge. Viele der historischen Kisten kamen aus Deutschland, ganz Europa und Übersee. Für die Fans der Junkers-Maschinen aus der Schweiz gab es ein wenig Trost, weil die JU52-Flotte nicht angereist war. Oliver Bachmann flog die Junkers F13 vom schweizerischen Dübendorf nach Kirchheim. Das Flugzeug ist eine Replika und zeitgleich Prototyp für drei weitere gleichartige Flieger. Die Junkers F13 wird gerne als kleine Schwester der JU52 bezeichnet. Zur Dämmerung gab es, wie schon am Freitagabend, stimmungsvolle Segelflüge mit dem Red Bull Blanix Team und eine launige Hangarparty.
Am Sonntag taten die Besucher gut daran, früh auf der Hahnweide zu sein, wenn sie einen „sichtgünstigen“ Platz ergattern wollten. Die Motoren der Fokkers, Spitfires oder der Thunder Yak dröhnten, und die Gäste erlebten weitere spannende Stunden. Bevor Mikael Carlson wieder nach Schweden heimreiste, knatterte er mit seiner Bleriot noch das Ende des Oldtimer Fliegertreffens ein. Letztes Flugzeug am Fliegerhimmel über der Teck war die Slingsby, die am Freitag das 19. Treffen der historischen Flugzeuge eröffnet hatte.
Für die über 200 ehrenamtlichen Helfer und Einsatzkräfte ist das Oldtimer Fliegertreffen ein Mammutprojekt, um die Sicherheit der Gäste und Piloten zu gewähren. Fabian Mayer, Leiter des Polizeireviers Kirchheim, zeigte sich mit dem Verlauf des Fliegertreffens zufrieden: „Wir können von wunderschönen Tagen sprechen, ohne große Vorkommnisse.“ Während der drei Fliegertage kamen rund 75 000 Besucher