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Augen offen halten

Es ist eine äußerst unangenehme Vorstellung, in den eigenen vier Wänden nicht mehr sicher zu sein. Jeder, der schon einmal seine Haus- oder Terrassentür aufgebrochen vorgefunden hat und dessen persönliche Habseligkeiten nach Wertsachen durchwühlt wurden, kann bestätigen, dass ein Einbruch an der Seele nagt. Das Sicherheitsgefühl leidet – nicht nur bei den direkt Betroffenen, sondern häufig auch in der Nachbarschaft.

Die gestiegenen Fallzahlen und damit einhergehend die gesunkene Aufklärungsquote bei Wohnungseinbrüchen (2013: 10,1 Prozent, 2014: 6,1 Prozent für den Landkreis Esslingen) sind da alles andere als ermutigend. Diese sind aber weniger auf das Versagen der Polizei zurückzuführen, als vielmehr auf die hohe Professionalität der Täter. Sie agieren zunehmend in Banden und sind oft bereits über alle Berge, wenn die Ermittlungsarbeit der Behörden anläuft.

Allen Maßnahmen, Informationen und Bemühungen der Polizei zum Trotz: Oft wird es den Tätern zu leicht gemacht. Dabei kann jeder etwas für die Sicherheit tun, Einbruchschutz muss nicht immer gleich Geld kosten. Bei Abwesenheit die Fenster schließen statt zu kippen, Haustüren abschließen statt nur ins Schloss zu ziehen und Nachbarn über längere Abwesenheiten zu informieren und vielleicht zu bitten, den Briefkasten zu leeren – das kann schon dazu beitragen, das Risiko zu vermindern. Gute Nachbarschaft heißt auch, die Augen im Alltag offen zu halten. Nicht aus Neugierde, sondern aus Fürsorge.

Robert Berndt