Der Kirchheimer BDS (Bund der Selbständigen) nimmt die Zukunft fest in den Blick: Beim 8. Wirtschaftspreis für Schüler aus der Region Kirchheim geht es um die Themen „Digitalisierung“, „Mobilität“ und „Klimawandel“. Alle drei Themen sind bereits in der Gegenwart hochaktuell. Vor allem aber geht es jetzt darum, passende Lösungen für die Zukunft zu finden. Dabei ist die Politik ebenso gefragt wie die Wirtschaft.
Der BDS will Schüler in vier unterschiedlichen Kategorien an den Start schicken: Sie sollen sich mit Unternehmen aus Kirchheim und Umgebung befassen und untersuchen, wie diese sich auf die Zukunftsherausforderungen vorbereiten. Da kann es beispielsweise darum gehen, wie die Mitarbeiter von zu Hause aus mit dem Server ihres Betriebs vernetzt sind - Stichwort „Home Office“ -, wie es um die Elektromobilität im Firmenfuhrpark bestellt ist oder ob auf dem Firmengelände die Freiflächen mit Bäumen bepflanzt und die Flachdächer begrünt sind.
„Man muss nicht alle drei Themen zu gleichen Teilen bearbeiten“, sagt Bettina Schmauder von der BDS-Projektgruppe Wirtschaftspreis. „Die Teams können sich auch nur einem dieser drei Themen widmen. Wo es aber Zusammenhänge gibt - etwa zwischen Mobilität und Klimawandel -, ist es sicher gut, solche Verbindungen aufzuzeigen.“
Der BDS unterstützt die Schülerteams, die sich am Wettbewerb beteiligen, bei der Suche nach Unternehmen, mit denen sie zusammenarbeiten können. Die Vereinsmitglieder haben ein großes Interesse an der Zusammenarbeit mit Schulen und mit Schülern. Schließlich sind die heutigen Schüler die künftigen Arbeitskräfte.
„An den Schulen wird Projektarbeit großgeschrieben“, stellt Robert Schmid fest, der gemeinsam mit Karl-Albrecht Einselen die Doppelspitze des BDS Kirchheim bildet. Insofern müsste der Wirtschaftspreis ideal ins pädagogische Konzept passen - auch wenn es hier um eine außerschulische Projektarbeit geht.
Die gute Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Schulen, sei es durch Bildungspartnerschaften oder auch durch den BDS-Wirtschaftspreis, hebt Projektgruppen-Mitglied Frank Keller besonders hervor: „Der persönliche Kontakt ist uns sehr wichtig. Deswegen bringen wir die Ausschreibung auch immer selbst zu den Schulleitern.“
Firmen suchen Auszubildende
Was sich die Unternehmer vom Kontakt zu den Schulen versprechen, bringt Robert Schmid auf den Punkt: „Die berufliche Ausbildung muss vorangetrieben werden - neben der akademischen Ausbildung.“ Zur Bildungspartnerschaft mit Schulen gehört es deswegen auch, dass Azubis zu Ausbildungsbotschaftern werden, die bei Betriebsbesichtigungen oder auch bei Berufsmessen für Schüler auf Augenhöhe über ihre Arbeit und ihre Ausbildung berichten.
Die Zusammenarbeit des BDS mit den Schulen kommt gerade auch beim Wirtschaftspreis zum Tragen: Die Jury besteht nicht nur aus Vertretern des BDS, der Stadt Kirchheim und der Kammern. Auch die Schulleiter derjenigen Schulen, deren Klassen sich am Wettbewerb beteiligen, haben jedes Mal Sitz und Stimme in der Jury. „Da gibt es immer spannende und völlig offene Diskussionen“, plaudert Bettina Schmauder aus dem Nähkästchen. Der Preis ist mit insgesamt 3000 Euro dotiert, die sich auf die Sieger der vier Kategorien verteilen.
Auch über die genaue Verteilung des Preisgelds entscheidet die Jury. Frank Keller betont aber, dass alle, die sich dem Wettbewerb stellen, letztlich Gewinner sind: „Es gibt außer den Geldpreisen auch Sachpreise und Kino-Gutscheine.“ Bettina Schmauder ergänzt, dass alle Teilnehmer zudem eine Urkunde erhalten. Und schon schließt sich der Kreis zwischen Schule und Wirtschaft, wenn Robert Schmid darauf hinweist, dass eine solche Urkunde den Lebenslauf eines Schulabgängers durchaus schmückt, wenn er sich um eine Ausbildungsstelle bewirbt.