Lokale Wirtschaft

Beruf hautnah

Schüler schnuppern ins Berufsleben

Alle reden vom Berufsleben – aber wie geht es wirklich zu in den Unternehmen? Das können Schülerinnen und Schüler jedes Jahr in den Sommerferien hautnah erleben. Seit 2005 bietet das Landratsamt das Projekt Betriebsferien an, das Jugendlichen die Möglichkeit gibt, in unterschiedliche Unternehmen hineinzuschnuppern.

Kreis Esslingen. 45 Betriebe vom Autohaus über die Backstube oder das Forstamt Nürtingen bis hin zum Hightechunternehmen öffnen diesmal die Türen für die jungen Leute. Angemeldet hätten sich 350 Jugendliche, berichtete Patrick Kühn, der als Praktikant beim Landratsamt das Projekt betreut. Dass jedoch nicht immer alle Angemeldeten erscheinen, wurde beim Termin im Deizis­auer Techno-Land deutlich: Von 13 erwarteten Teilnehmern fanden sich nur drei ein.

Etwas enttäuscht zeigte sich denn auch Artur Dräger von Techno-Land: „Wir machen jedes Jahr beim Betriebsferien-Projekt mit – so wenige kamen noch nie.“ Dennoch legte sich der stellvertretende Geschäftsführer ins Zeug, um den drei Jungs die Firmenphilosophie zu erläutern und die Aufgabenfelder in dem Elektronik-Fachmarkt. Fast alle Geräte „vom Kaffeeautomaten bis zum Fernseher“ seien heute sehr komplex, „deshalb können wir nur Leute brauchen, die persönliches Interesse und Spaß an der Technik haben“. Das war bei Jan Schrock vorhanden: „Handys und Computer faszinieren mich, was sie alles können und wo die Unterschiede sind“, schwärmte der 15-Jährige. Eine Ausbildung als Einzelhandelskaufmann bei Techno-Land könne er sich durchaus vorstellen. „Aber dann würde ich anschließend weitermachen wollen.“ Hineingeschaut hat er auch schon bei der Firma Balluff in Neuhausen: „Das war voll gut, die Firma kannte ich noch nicht.“ Fabian und Oliver Thumm (beide 14) haben noch kein konkretes Berufsziel. Im Rahmen des Projekts Betriebsferien haben sie schon die Kreissparkasse besichtigt.

Die Resonanz auf das Projekt sei in den vergangenen Jahren sehr gut gewesen, blickt Patrick Kühn zurück. Allerdings komme es häufiger vor, dass angemeldete Schüler nicht auftauchten. „Andere dagegen nehmen an fünf oder sechs Terminen teil.“

Bis 5. September finden noch Führungen statt. Wer sich kurzfristig anmelden möchte, kann das unter der Nummer 07 11/39 02-20 92 bei Miriam Zahn oder Patrick Kühn tun.