Kirchheim

Bildung ist der Schlüssel zum Erfolg

Stabwechsel Er geht mit einem weinenden und einem lachenden Auge: Werner Schreiner hat fast zehn Jahre lang das Jobcenter des Landkreises Esslingen geleitet. Seine Nachfolgerin heißt Astrid Mast. Von Alexander Maier

Bürgernah, kompetent und wohnortnah - so will sich das Jobcenter seinen Kunden präsentieren. Wer diesen Anspruch einlösen möchte, braucht Mitarbeiter, die Fachwissen, soziale Kompetenz und die Bereitschaft mitbringen, für jeden die passende Lösung zu finden. Fast zehn Jahre lang hat Werner Schreiner das Jobcenter Landkreis Esslingen geleitet. Seine Nachfolgerin heißt Astrid Mast. „Arbeiten ist weit mehr als nur der reine Broterwerb - Arbeit ist die Eintrittskarte zu gesellschaftlicher Teilhabe und Integration“, lautet das Credo der 48-Jährigen, die wie ihr Vorgänger „nah an den Menschen“ sein möchte.

Solche Worte bestärken Landrat Heinz Eininger in der Überzeugung, dass der Landkreis aufs richtige Pferd gesetzt hat, als er sich 2004 entschieden hat, das Jobcenter nicht in alleiniger kommunaler Verantwortung, sondern gemeinsam mit der Agentur für Arbeit aus der Taufe zu heben. Dass sich das Jobcenter heute nicht nur als funktionierende, sondern auch als geschätzte Institution präsentiere, sei nicht zuletzt Werner Schreiner zu verdanken: „Sie haben unser Jobcenter auf einem ruhigen, soliden und sehr erfolgreichen Kurs gesteuert.“ Schreiner sei „nie ein Lautsprecher gewesen, sondern einer, der seine Arbeit geräuschlos und sehr effektiv gemacht hat“. Deshalb gab es für ihn zum Abschied die silberne Landkreismedaille.

Thekla Schlör leitet erst seit wenigen Wochen die Göppinger Arbeitsagentur, die den Kreis Esslingen betreut und das hiesige Jobcenter zusammen mit dem Landkreis trägt. Die Zusammenarbeit mit Werner Schreiner habe sie in der kurzen Zeit schätzen gelernt, betonte Schlör. Schreiner werde als absoluter Profi geschätzt, der das Jobcenter von 2008 an „mit Geduld, Herz und Verstand geführt und entwickelt“ habe. Und er habe sich als ausgewiesener Stratege gezeigt, der das Herz am rechten Fleck hat. Mit Astrid Mast sei es gelungen, eine Nachfolgerin zu finden, die die aktuellen Herausforderungen bewältigen werde.

Astrid Mast ist schon seit einigen Wochen in Esslingen - jetzt ist der Stabwechsel offiziell vollzogen. Die bisherige Zusammenarbeit lässt die Personalratsvorsitzende Christina Ott Positives für die Zukunft erwar­ten: „Wir machen uns mit einem guten Gefühl auf den gemeinsamen Weg.“

Werner Schreiner machte deutlich, dass er die fast zehnjährige Arbeit an der Spitze des Jobcenters Landkreis Esslingen sehr geschätzt hat und dass er bei aller Freude auf seinen neuen Lebensabschnitt auch mit einem weinenden Auge geht. Gemeinsam mit seinem Team und zahlreichen Partnern sei es gelungen, einen Weg zum Erfolg zu gehen und im Sinne der Menschen, die das Jobcenter in Anspruch nehmen, gute Lösungen zu finden. „Angebote von der Stange helfen in den meisten Fällen nicht weiter“, weiß Schreiner aus seiner langjährigen Arbeit.

Bildung als Versicherung

Diesen Weg möchte Astrid Mast konsequent weitergehen. Die neue Jobcenter-Chefin setzt auf Zuverlässigkeit, die Bereitschaft, nach vorn und durchaus auch mal quer zu denken, und auf partnerschaftliche Vernetzung mit anderen Trägern und Akteuren. Sie weiß, dass Bildung die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit ist. Deswegen will die neue Jobcenter-Chefin versuchen, so vielen Menschen wie nur möglich zu Ausbildung und Qualifikation zu verhelfen und dabei möglichst schon in jungen Jahren anzusetzen. Dass ihre Weggefährten Astrid Mast als eine politische Frau kennengelernt haben, die neugierig ist auf Menschen und Herausforderungen, dürfte ihr im neuen Amt manches erleichtern.