Kirchheim

Corona-Wert im Kreis wird kritischer

Pandemie Neben dem Vorfall an der Schlierbacher Schule sind nun auch zwei Infektionen an Nürtinger Schulen bekannt geworden.

Kreis. Nachdem bereits am Samstag ein Corona-Fall an der Realschule in Neckartenzlingen aufgedeckt worden war, sind am Montag auch zwei Fälle aus Berufsschulen in Nürtingen bekannt geworden, von denen einer im Zusammenhang mit einem größeren Infektionsgeschehen im Kreis Reutlingen stehen soll.

Nach Angaben des Kreisgesundheitsamtes in Reutlingen haben sich bei einer privaten Geburtstagsfeier mit 33 Teilnehmern 14 Personen mit dem Corona-Erreger angesteckt, die in der Folge Kontakt zu rund 350 weiteren Personen hatten. Die meisten befänden sich mittlerweile in Quarantäne. Das Ausbruchgeschehen ziehe weitere Kreise, betroffen seien sieben Schulen im Kreis Reutlingen und eine kaufmännische Schule im Kreis Esslingen sowie ein Kindergarten in Dettingen/Erms, wurde vom Reutlinger Landrat Thomas Reumann bei einer eilig einberufenen Pressekonferenz berichtet.

Außerdem erstrecke sich die Nachverfolgung auf fünf Betriebe in der Region, hieß es. Auch vier Fußballvereine, die jedoch wie die Betriebe nicht namentlich genannt wurden, sollen Kontaktpersonen in ihren Reihen haben.

Auf Nachfrage bestätigte Andrea Wangner, Pressesprecherin im Esslinger Landratsamt, eine Corona-Infektion an der kaufmännischen Albert-Schäffle-Schule auf dem Nürtinger Säer. Wie außerdem bekannt wurde, gibt es einen weiteren Fall an der technisch-gewerblichen Philipp-Matthäus-Hahn-Schule in Nürtingen, in der sich nun eine Klasse mit 24 Schülern und vier Lehrkräften in Quarantäne befinden, wie Schulleiter Wolf Hofmann bestätigte.

Im Landratsamt ist man angesichts der steigenden Inzidenz alarmiert: Entscheidend für die Einstufung ist die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz. Kritisch wird es ab einem Wert von 35, dann ist die Vorwarnstufe erreicht. Dem scheint sich der Kreis Esslingen nun zu nähern. Der Wert lag am Montag bei 30,3. Das bedeutet, dass sich der Landkreis auf Stufe eins hinbewegt. Bei einer Inzidenz von 50 oder kreisweit 268 Neuinfektionen binnen sieben Tagen beginnt die „Eingriffsstufe“. Dann sind weitreichende Maßnahmen möglich. „Es besteht zurzeit eine erhöhte Wachsamkeit“, warnt Pressesprecherin Andrea Wangner. ntz/ez